- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugutredje årgången, 1923 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum - II. Dichter und Hanifen

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM 2 o i

erkennen gegeben haben soll, ein Prozess, den »die soziale
Revolution von Mekka» nur vorzeitig abgebrochen habe,. Man
kann sich unmöglich des Eindruckes erwehren, dass diese These
für Propagandazwecke besonders geeignet befunden worden ist
— welch ein Triumph des Christentums, den Islam als späteren
Eindringling darstellen zu können, die bewunderte alte
Dichtung als christlich zu reklamieren! Jedenfalls ist der Verfasser
offenbar von ihrer Wahrheit so stark überzeugt, dass ihm jede
Beweisführung, auch die abenteuerlichste, gut genug erscheint,
um sie zu stützen. Hier finden sich die wunderbarsten
sprachlichen Einfälle — aus der Notiz, dass der Brunnen Zemzem
einst nicht überdacht gewesen sei — lä sakfa ’alaihi — wird
(s. 117) herausgelesen, dass er einst unter der Obhut eines
christlichen Bischofs stand: li-uskufin calaihi! Unter den Poeten,
aus deren Gedichten die Belege vorislamischen Christentums
geholt werden, findet man nicht nur solche, die nachweislich
den Islam angenommen haben und längere Zeit als Muslime
gelebt haben, wie z. B. Labld, Hamid b. Taur, al-Namir b. Taulab,
Rabfa b. Maliram, sondern auch Poeten der Umajjadenzeit:
al-Kutajjir (st. 103), ’Aiman b. Huraim, der im Jahre 1IO
verstorbene Garlr und dessen Zeitgenosse al-Ea’it, Marrär b.
Mun-kid und al-Rax. Sogar der viel spätere Bagdadenser Mud}-ak b.
’All al-Saibäm, ein Jurist und homme des lettres, der sich durch
seine rasende Liebschaft zu einem christlichen Jüngling ’Amr
b. Jalianna eine traurige Berühmtheit verschafft hat,1 muss in
der Reihe der Zeugen auftreten. Es bleibt in der Tat nicht
viel übrig, wenn man nach kritischer Sichtung das vorliegende
Material ansieht, wie es in den Gedichten der vorislamischen
oder zeitgenössischen nicht muslimischen Dichter sich vorfindet.

Da begegnet uns nun wenn wir die Stellen, die
möglicherweise als echt anzusehen wären, durchmustern, zuerst der
öfters besprochene2 Vergleich der Spuren von der verlassenen
Wohnung des Geliebten mit den Zügen einer verwischten oder
unverständlichen heiligen Schrift. »Wem gehört die Ruine,
deren Anblick mich tief ergreift, wie die Schrift der Psalmen
(ka-hatti-l-Zabür) auf einem jemenensischen Palmenzweig?» fragt
Imrifulkais (Ahlwardt 159); oder: sie sind wie »die Schrift
der Psalmen in den Heften der Mönche» (fi masähif ruhbän)

1 Daüd al-Darlr at-’Anteil, Tazjin al-asiväk (Kairo 1305) 161.

3 Fr.enkel, Die aramäischen Fremdwörter, 244, Goldziher, Muh. Stud.
I, iii.

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