- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugutredje årgången, 1923 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum - II. Dichter und Hanifen

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM 2 o i

Auge, das nimmer schläft, wacht über der Unschuld (Ahlw.
17 vv. 15 ff), wer bei Alläh falsch schwört, dem wäre nimmer
zu glauben (Ahlw. 5, Ged. 3v3 vgl. Ahlw. 19v21). Alläh
»fragt nach nichts als nach seiner Gerechtigkeit. Das Böse
wird nicht gut, auch geht die Wohltat nicht verloren» (Ahlw.
20 v. 32). Es ist kaum unberechtigt, wenn ihn eine freilich
nicht gut beglaubigte Tradition zum Christen macht und
durchaus richtig, wenn Derenbourg 1 ihn den Hanifen zuzählt, für
die er wohl ein weit besserer Repräsentant ist, als die halb
mythischen Gestalten der muslimischen Hanifenlegende. Aber
von der christlich-eschatologischen Frömmigkeit finde ich auch
bei ihm kaum eine Spur. Höchstens würde man den
christlichen Einfluss in dem tiefen Ernst, der aus seinen Gedanken
an die vanitas vanitatum spricht, spüren können. Bittere
Resignation und nichts mehr atmen die kräftigen Verse, die uns
Ibn Kutaiba2 überliefert hat: »Der Mann hofft lange zu leben,
aber die Länge des Lebens wird ihm nur zum Schaden. Des
Lebens Siissigkeit vergeht und das Bittere bleibt nachher
bestehen. Die Tage betrügen den Menschen, so dass er nichts
mehr erfährt, was ihn freuen könnte. Wie viele würden sich
über meinen Tod freuen und dennoch sagen: Was für ein
trefflicher Mann ist er doch gewesen!»

Die vorislamischen Poeten bestätigen den Eindruck, den
uns die koranische Predigt gibt, dass die eschatologischen
Anschauungen der Schriftreligionen den Arabern gänzlich fremd
waren. Mit dem Tode ist alles aus. Selbst der Ruhm, sonst
das Höchste, was der arabische Held erstreben konnte, verliert
angesichts des Todes allen Wert.3 Als al-’Aswad b. Jdfur in
eine tödliche Krankheit gefallen war und al-Ntfmän nach seinem
Befinden fragte, sagte er: »Klein ist der Gewinn, wenn die Eule
zur Abendzeit ruft, wenn die Zeit für sie da ist nach kühlem
Wasser zu schreien. Sie bieten mir den Abschied, und wenn sie
fortgehen, sagen sie: Mit ihm ist’s aus, so ist’s mit der Freigibigkeit
aus, mit der Festigkeit und mit der Güte aus. Was kümmert mich

1 Journ. Asiatique, ötne Sér. XII, 265 (1868).

1 Kitäb al-Si’r, ed. de Goeje, 72.

3 »Wenn der Ruhm die Menschen unsterblich machen könnte, so
würdest du nie sterben. Aber des Mannes Ruhm macht nicht unsterblich», sang
al-Zuhair. Der Kalif ’Umar lobte ihn wegen dieses Verses. Ibn Kutaiba,
Kitab al-Si’r, 57.

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