- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugutredje årgången, 1923 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum - II. Dichter und Hanifen

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TOR ANDRAE

mit so felsenfester Zuversicht die Herausforderung immerzu
wiederholen können, Suren gleich denen des Korans
vorzubringen, wenn er gewusst hätte, dass einer seiner Zuhörer ihn
durch die Rezitation eines Gedichtes wie z. B. die
Gerichtsschilderung Ps. Bailß II 145 (s. bes. d. vv. i, 6—9) hätte
antworten können.1

Freilich enthalten die Gedichte ’ Umajjas vieles, was man
im Koran vergeblich sucht. Sowohl Hu ART als SCHULTHESS
sehen hierin einen Beweis für die Echtheit. HUART legt mit
allem Recht Gewicht darauf, dass Parallelen zu diesem
Sondergut ’Umajjas in sonstigen muslimischen Quellen fehlen. Er ist
aber mit dieser Behauptung nicht ganz im Recht. Nehmen wir
z. B. von den Gedichten, die SCHULTHESS wegen relativen
Freiseins vom Koranisieren noch am ehesten als echt betrachten
möchte, SCHULTHESS XXXIV 23 ff. die Geschichte von Tamüd,2
’Umajja weiss von dem Schicksal des geheimnisvollen Volkes
viel mehr als der Koran. Er kennt den Namen des Bösewichts
’A]lmar; er erzählt eine Geschichte von dem Füllen der
Kameeistute, das zu Gott um Strafe für die Untat schreit, und von der
»Schnellen», die allein entrann, um dem Volk von Kurh die
Nachricht von Tamuds Untergang zu bringen. Indessen die
ältesten muslimischen Exegeten haben noch mehr gewusst.
In Tabarl’s Tafsir findet sich VIII, 147 eine lange Erzählung
von al-Si/ddl (st. 127), wo man eingehend über die Vorgeschichte
von ’Ahmars Tat, über seine Herkunft, Geburt u. s. w.
unterrichtet wird; die Geschichte vom F"üllen, das von einem Hügel
zu Gott schreit, findet sich hier ebenfalls. Ps. Balhl’s Zitat III,
43 schliesst mit drei Versen von dem Mädchen, das entrann,
die Hu ART mit Recht schwer verständlich findet. Den
erforderlichen Kommentar liefert aber ein langer Bericht ’Ibn ’Ishäks
bei Tabarl, Tafsir VIII 148 — 51, ein Prachtstück der
phantasiereichen Erzählungskunst jener alten Kussäs. Da heisst es am

1 Für den Nachweis im einzelnen vgl. J. Frank Kamenetzky,
Untersuchungen über das Verhältnis der dem Umajja />. Abi s salt zugeschriebenen
Gedichte zum Q.orän (Diss. Königsberg 1911). Offenbar verrät sich der
sj>ätere Kompilator in dem Vers Schulthess LV, 8: ’atnln li-ivahji-l-kudsi
Gibrllu fthim. ’Amin ist ein stehendes Attribut Gabriels, das Sure 81:21
enstammt. Wenn Muhammed diese Sure dichtete, hat er aber — wie wir
bald sehen werden — noch nicht den Ofienbarungsträger als Gabriel
bezeichnet.

2 Vgl Huart, a. a. O. 151.

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