- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugutredje årgången, 1923 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum - II. Dichter und Hanifen

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tor andrae

gegen Gott ungehorsam wurde — Und wie Gälüt [Goliath]
seinem Verhängnis verfiel. 4 Wisse, dass, wenn mein Geduld
mir schwand — Wurde ich erniedrigt, wie gross ich auch war.
6 Wie oft hörte ich Schmähungen und stellte mich doch taub!

— Wie oft verliess ich den Irrweg und fand Zufriedenheit. 5.
Ängstlich wachte ich über anvertrautes Gut — Meine Armut
verzehrt den Pfand nie, so lange ich lebe. 12 Zum Nutzen
wird ehrliche Versorgung, wenn auch gering — Was mit
Unrecht erworben wurde frommt nicht, wenn es auch reichlich
zugemessen wird. — 13 So gib mir mein Brot im erlaubten Erwerb

— Und mit Frömmigkeit des Herzens, so lang ich lebe. — 19
Von der Versorgung Gottes erhält der Starke nicht mehr —
Auch wird der Schwache und Elende nicht vergessen — 20
Nein, es erhält ein jeder seine Versorgung wie sie Gott
bestimmt hat — Wenn auch, wer sich ins Gefahr stürzt, erniedrigt
wird.»1

Dass dies Gedicht nicht echt sein kann, braucht wohl kaum
erst bewiesen zu werden. Wer es noch für möglich hält, dass
ein Jude oder, wie Cheikho will, ein Anhänger irgend einer
judenchristlichen Sekte in der Weise wie es in vv 14—18
geschieht seinen Glauben an die Offenbarung hätte ausdrücken
können, sollte doch merken, dass der sprachliche Ausdruck in
auffallendster Weise an den Koran erinnert. Munitu in V. 1
und vollends niansümtan in V. 7 sind ohne Sur. 56: 58 resp.
17: 14 kaum recht verständlich. Die »beiden Berge» (turaini)
in V. 15 stammen offenbar aus Sur. 26:63 und nicht etwa aus
Exod. 14: 22 oder 15: 8. Die »Stämme», al-’asbät, braucht
schwerlich ein Schriftbesitzer, wohl aber der Koran als
persönliche Bezeichnung für die Jakobssöhne. Man beachte noch so
charakteristische koranische Wendungen wie ’atänl al-jakin,
’atat-nl al-’anba u. s. w. Das ganze Gedicht scheint mir besonders
typisch für die Art, wie sich die Muslimen die Anschauungen
der vorislamischen arabischen Monotheisten vorstellen. . Die
köstlichen Verse 14 —18 verraten offenbar den muslimischen
Dichter. Von sachlichen und besonders chronologischen
Zusammenhängen in der Offenbarung der Schriftvölker haben
eben die Muslimen oft sehr, wirre Vorstellungen.

1 Masrik 1909, 163.

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