- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - R. Reitzenstein, Weltuntergangsvorstellungen

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’S2

R. R EITZEN STEIN

Iran gekommen sind. Nur scheint die Aehnlichkeit zwischen den
iranischen und den nordischen Vorstellungen mir noch grösser
als ihm, da er die manichäischen Vorstellungen, die uns seit
kurzem durch den Fund von Originalurkunden dieser Religion in den
Turfan-Fragmenten erschlossen sind, noch nicht kennen konnte.
Auch für die frühchristlichen Anschauungen haben teils neue
liturgische Funde, wie die Odén Salomos oder das sogenannte
Testa-mentum domini, teils die vergeblich bestrittenen Forschungen eines
deutschen und eines schwedischen Theologen, Wilhelm Boussets
und Gillis P:son Wetters, uns so viel neue Erkenntnisse gebracht,
dass eine Ergänzung des grossen Werkes schon jetzt möglich, ja
notwendig erscheint. Freilich wird sie uns vielleicht noch nicht
zu einem abschliessenden Ergebnis, sondern nur zur scharfen
Formulierung der Frage führen, wie die wunderbare Aehnlichkeit
zwischen den Vorstellungen zweier so weit getrennter Völker zu
erklären ist. Nicht als Polemik bitte ich diese Ergänzungen zu
betrachten, sondern als Dank an einen grossen Toten.

Allerdings verbindet sich mit ihnen für mich noch ein anderer
Zweck. Der weite Rahmen seines zweiten Teils schien Olrik eine
Beschränkung auf die mythischen Bilder zu verlangen; sie
möchte er an ihrem Ursprung erfassen und die religiösen und
ethischen Ideen von der Betrachtung ausschliessen.1 Ganz liess
sich das freilich nicht durchführen, da auch dogmatisch reich
entwickelte historische Religionen mit in Frage kamen, denen er
natürlich gerecht werden wollte, und vielleicht beruht selbst jener
Grundplan schon auf einer Vermischung zweier Aufgaben, die
gesondert behandelt werden sollten, vergleichender Mythenforschung
und vergleichender Religionsgeschichte. Mich wird mein sehr viel
engeres Thema auf die letztere beschränken; aber wenigstens im
Vorbeigehen muss ich hervorheben, wie oft selbst ein so
methodischer und vorsichtiger Forscher den Gefahren erliegt, denen
erstere noch immer ausgesetzt ist, und in einer Volkserzählung
Aeltestes und Ursprüngliches sucht, während sie aus dem an sich
jungen Dogma einer historischen Religion zu erklären ist." Der
unklare Begriff Märchen und die Neigung, weil einzelne von ihnen

1 Einen gewissen Gegensatz zu dem wundervoll feinsinnigen und
sorgsamen Buch von Söderblom, La Vie future d’apres le Mazdéisme, Annales
du Musée Guimet, Bibliothèque d’études IX glaube ich darin empfinden zu
können. Er ist freilich durch die Aufgabe beider Werke ebenso wie durch
die Methode gegeben.

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