- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - R. Reitzenstein, Weltuntergangsvorstellungen

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WELTUNTERGANGS VORSTELLUNGEN

1 5 ’

aber »ihn und viele mit ihm» wieder ausgespieen. Die Unterwelt
wird mit des Herren Siegel verschlossen »nach dem Rate der
Urzeit»; die Vernichtung ist vernichtet; nur das Leben herrscht noch.
Das beste Zeugnis für die allgemeine Verbreitung dieser Auffassung
gibt in der frühsten Kunst die Verwendung des Jonas und seines
Walfisches als Typus für Christus; in literarischer Ausgestaltung
begegnet sie etwas seltener. Neben ihr findet sich in denselben
Quellen die zweite Auffassung, nach der Christus mit gewaltiger
himmlischer Heeresmacht herabsteigt, die verrammelten Töre der
Hölle sprengt, den Tod niedertritt, den Satan bindet, die Gefangenen
befreit und alle zum Himmel emporführt.1 Sie herrscht gradezu
in der mittelalterlichen Kunst des Westens. In der Literatur
wird dann fast dramatisch geschildert, wie beim Nahen des Herrn
Satan den zitternden Tod ermutigt, wie dessen Heerführer den
Anblick des einbrechenden Christus nicht ertragen können, der
Tod selbst bis in die innersten Winkel seines Reiches entflieht,
der verfolgende Christus ihm von hinten das Haupt zerschmettert
und als Sieger den Fuss auf es setzt. Endlich wird die kunstvolle
Berennung einer Feste daraus; die einzelnen Erzengel treten mit

1 Aus der oft zusammengestellten Literatur hebe ich nur das von mir
gefundene Amulett von Gizeh (Kairo Pap. 10263, Schrift des IV. oder V.
Jahrhunderts, A. Jacoby, Ein neues Evangelienfragment, Strassburg 1900,
S. 31) hervor. Es vereinigt in Nachbildung eines liturgischen Textes
Bekenntnis und Hymnus, nennt Christus zX^poJ|ia «tüivoc, ß<z3tXeà; toD
aiÆvoj und 8-so; toD a;Avo; und kennzeichnet seine Tätigkeit mit den Worten
ö iXfk’uv tu) xostup v.w. y.crcaxXasa; tov ovjya toü X«pov~o;. Der Hymnus
schildert die Befreiung der Seelen aus der Hölle, oder vielmehr aus der durch
die Sünde zum Reich des Todes, gewordenen Welt: oiö 0.1 ^uyal iXsuftspoifhrjsav
°ià k/j aiuLKTo; aütoD, oi àvuyrjsavTs; (Particip für Relativsatz, also cu jjvoi’fyjaav)

01 iczütüiv w. rJSkw. yaXv.w. oi’ oetkov, 6 xaxaxXeba; xou; jiöyXoa; 3tor,poD;, ö Xu3a;
to’j; oeosjisvou; iv tili szöxsi, ö -oirjac!; -iv XdpovTot «azopov, ö v.aimrpa- -Jy>
èyfrpiv axoz-’ixrp, ö [SXrjfre!; (also 8; ißXvjib;) ei? tou; toi’ou; ~özou;. ot oipavol
7)üXoyyj97j3av v.w. rj -fi £"/.opj) ’hl <räs3xr; àz’ wjxwv ö iyö-pi; v.w. oioiuxa; iXsufrepiav
—ü) -/.Tb|iaüi atTOD|ASvoi 0c3Z0Tr(v ’Ir^oü; (Nominativ für Accusativ), 7; tpoivy- rj
CTp<zcp^3C(3(z tOöv äjiapTuuv 030’. iztxaXoi|isfra ~h äftdv 3oy övojia. Ein
Vergleich mit der 22. Ode Salomos kann allein genügen, C. Schmidts
Behauptungen über den Dichter dieser Odén (Texte und Untersuchungen Reihe
III, Bd. XIII, S. 568) und seine ganze Polemik gegen Bousset
zurückzuweisen; denn von einer Benutzung der Ode in dem Amulett kann nicht die
Rede sein. Zum Vergleich führe ich noch ein im XVI. oder XVII.
Jahrhundert geschriebenes Amulett^ aus dem Cod. Barberinus gr. III, 63, fol.
398 an: r(vo!"pj3av 301, xupie, <pößu> icuXai frava-ou, xuXcupo! oi äoou ioövre; 33
iTzzrfem (Hiob 38,17). xtiXa; ’jàp yaXxà; auvs-pi’ist; v.w. ixöyXo’j; aiorjpoü;
auvsfrXa-3<z; xot v]uà; ix sxötouj v.w. 3x1«; 8-avcixou xa’t Tob; ossixoü; •/•aäiv oispprj^o;.

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