- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - R. Reitzenstein, Weltuntergangsvorstellungen

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WELTUNTERGANGS VORSTELLUNGEN

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hervorhebe. Es ist daher nicht wunderbar, dass fast die ganze
geistliche Dichtung und Prosa des deutschen Mittelalters neben
dem Nicodemus-Evangelium diese dogmatischen Ausführungen be-

eher die Quelle des Honorius benutzt haben. Mit Kelle (Sitzungsber. d. Wiener
Akad. CXXIX, 1891, S. 1) Überwiegendan Hrabanus Maurus zu denken, hiesse
Ezzo viel zu viel Selbständigkeit zuschreiben. Die deutsche volkstümliche
Erbauungsliteratur benutzt die gelehrte theologische und benutzt sie meist ohne
Umgestaltung oder eigene Erfindung. Für die theologische Literatur möchte
ich hervorheben, dass die Predigt, da sie dem Volk die altbekannten Bilder
bieten muss, besonders viel altertümliche Züge bewahrt und widersprechende
Vorstellungen mit einander verbindet. So kann Augustin, der in den Adnotat.
in Job (38,7, Migne 34, 874) Christus als den Helden fasst, dem die Pforten
der Unterwelt aus Furcht sich öffnen (vgl. oben S. 151, 1) in der Predigt (serm.
130,2) Christi Fleisch als den Köder oder drastischer als die Mausefalle
(mu-scipula) für den Satan bezeichnen. Aehnlich wechselt und mischt Gregor
dann beständig die Bilder im Hiob-Commentar. Am handgreiflichsten sind
die Widersprüche, die dieser Vorstellung seit der Übernahme ins Christentum
anhaften, in einem späten deutschen Text, auf den Prof. Edv. Schroeder
mich aufmerksam machte. Wernher vom Niederrhein in dem Gedicht Di vier
schiwen, das den Spruch Eph. 3,17—19 symbolisch erklärt (herausgegeben von
Karl Köhn, Roediger, Schriften zur germanischen Philologie Heft 6) erklärt
die »List» Gottes gegenüber dem Teufel zunächst an dem bispill eines Anglers,
beschreibt wie dieser vom Ufer aus die Angel in die Flut wirft und fährt dann
fort (v. 459) Nu sold ir wizzin dat: der håe himil is di stat, dä der vischére üpe
steit undi den visch mit dem angile veit. dat isen is di godiheit, der crefte nit
widersteit, si irbouch sich durch ir güde undi zu unsir åtmüde. dar ovir was unsi
vleischheit bizogin : des wart der girige visch bidrogin; zu deme äse wart im also
gä : (470) dat ingalt hé dar nä. dat mere, dat up unde nider geit, dat is di werlint,
di nimer gisteit. Di visch, di dä inne verit, dat is der då t, di dä vil verzerit.
he inkan nichtis gischånen, des wolde got von himili imi selvi lönen, zu kämpe
gingin si beidi dü. unse herre kérde dat weichi dar zü undi hilt dat hårde dar undir:
(480) dat indedi niman andir. si plegint des al, so wi den kamp vechtin sal, dat
hé sich da mide schürit, dat allir best vor den slach dürit. dat inwas unsime herren
nit zu dünne, he was stare undi kline. dat hé den düvil zu kämpe gilocke, så
vaht he in deme krankin rocke, in unser blüder menscheit; (490) des bistunt in
der düvil vil gireit. wiste he di brunnien dar unden, he inhedde sich is ni
under-wunden. he sach in havin semfte gimach, da he inkeinir sterke inplach. des woldi
he sines süzen lives gesmachin: dat arnidin sine kinnibachin. si wurden ime
så widén up gidän, dat si ime ummir upin sulin stån. — Di visch, dä wir avi
hän gisprochin (500) deme di kele sus wart zubrochin, di hadde Iånam
virslun-din, dü quam he wider uz sinim munde uver cUsö manigen dach, alse unse hérre
in der erden lach, di visch bizeinit äne zwivil-den girigin düvil, di sich al der
selin underwant, biz hé den angil vir slant, di zubrach im sine wangen : (510)
dii wart hé givangen. alda ime di kele wart offin, dä quam Maria Magdalena
üz gisloffin undi andir manich sundére. des weges have got lof unde ére! — Noch
was dat wundir gråz, dü man Samsönem bislöz zu Gazam tuschin den portin, dar
umbe want si in vortin. dü stund he up in der nacht (520) undi brach mit sinir

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