- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - R. Reitzenstein, Weltuntergangsvorstellungen

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WELTUNTERGANGS VORSTELLUNGEN 1 5 ’

/ denn er gehörte ihnen nicht an.1 / Man versiegelte die Abgründe
/ mit des Herren Siegel. / So vergingen dieses Rates wegen, die von
Urzeit gewesen. / Denn sie hatten von Uranfang vernichtet,
/ aber das Ende ihres Vernichtens war das Leben.» Das ist ein
Taufbericht2, aber zugleich ein Bericht über die Höllenfahrt. Wir
sehen jetzt, warum auf den bildlichen Darstellungen Jordan und
Meer verbunden werden. Das Meer ist, wie z. B. auch bei den
Mandäern, Sinnbild des Totenreiches (oder der Materie schlechthin).
Wollte man auf Christus die Vorstellung von dem ins Todesmeer
niedersteigenden und das Todesungetüm überwindenden Gott
übertragen, so bot sich die Taufe um so leichter, als schon ganz früh
Taufe und Tod bei den Christen in Verbindung gesetzt waren: die
Taufe begräbt mit Christus in den Tod, und Christi oder
derZebe-daiden Tod ist ein Getauftwerden, dem die Auferstehung folgt.
Auch die Wiedererweckung von den Toten heisst ja nicht ganz
selten otvaysvvTjatc. Dass ferner in dem mandäischen Traktat
von Johånås Ausgang3 die Taufe Johånås durch Mandä d’Haije
dessen Tod bedeutet und herbeiführt, füge ich deshalb hinzu, weil
in dem Opus imperfectum in Matthaeum4 eine alte christliche
Gegenbildung erwähnt wird. Wer auch nur die von Jacoby angeführte
Literatur vergleicht, wird eine bis ins Einzelne gehende
Übereinstimmung dieser Taufauffassung mit dem Höllenfahrtsbericht fin-

die Taufe bezogen, vgl. Jacoby, S. 72); dass Ps. 73,14 auch erwähnt wird
£ou)X«; aüxov ßpü|uz Z.aot; -01; Aiftt’/V-, betone ich wegen des Folgenden.

1 Vgl. das manichäische Lied, oben, S. 141.

2 Das betont Gressmann, Archiv f. Religionswissensch., XX, 1920, S. 27,
dem ich die Übersetzung entnehme, mit Recht; auch dass er den Dichter
mit der Taube die Vorstellung von dem xvareno der Perser verbinden lässt,
billige ich (die Uebereinstimmung mit dem Höllenfahrtsbericht ist ja
handgreiflich). Aber die Herleitung aus einem Märchen und den Gedanken
der Königswahl kann ich so wenig annehmen wie seine Analyse des
Taufberichtes der Evangelien.

3 Brandt, Mandäische Schriften, 199 f..

4 Chrysostomi opera Migne, Pair. gr. 56, 658: »Modo interim sine» (Matth.
3,15) ostendit quia postea Christus baptizavit Ioannem, quamvis in
secretio-ribus libris manifeste hoc scriptum sit: »et Iohannes quidem baptizavit ilium in
aqua, ille autem Ioannem in spiritw>. Allgemeine Ansicht war nach dem
Verfasser, dass auch Christus den Johannes im Jordan getauft habe. Bildliche
Darstellungen bestätigen das (Jacoby, S. 87) und geben das volle Gegenbild
zu dem mandäischen Text (Johannes ergreift die Hand Jesu). Die secretiores
libri (ältere Kommentare?) wollen’ (nach 3,11) Jesus nur mit Geist taufen
lassen, lasen also xai zooi hier nicht. Das Verhältnis zu dem mandäischen
Bericht ist unklar. Matthaeus setzt eine Auffassung des Todes des Johannes
als Taufe durch Jesus voraus.

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