- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - R. Reitzenstein, Weltuntergangsvorstellungen

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’S2

r. r eitzen stein

den. Dass man sich später im Morgenland wie Abendland damit
half, dass man die mythische Schilderung des Taufkampfes auf
die Sünde in uns, die der Höllenfahrt auf die wirklichen Dämonen
bezog1, zeigt nur die Verlegenheit, welche die Existenz zweier
paralleler Mythen-Fassungen, deren jede mit einem der
Hauptsakramente verbunden war, den Späteren verursachen musste.
Wohl sank die eine dieser Fassungen früh wieder in Vergessenheit,
aber ihre Wirkung äussert sich doch noch darin, dass die an sie
knüpfende moralisierende Deutung nun auf die andere
mitübertragen wurde: jene Vermischung der Begriffe Totenreich und
Herrschaft der Sünde über uns seit Gregor mag auch dadurch
mit veranlasst sein.

Doch von diesem mit den nordischen Sagen und Denkmälern
nicht zusammenhängenden Taufmythos zurück zu der
Gosforth-Platte.

Ueber dem Bild des angelnden Gottes steht auf der
Gosforth-Platte eine andere, am oberen Rande verstümmelte Darstellung:
um die. Füsse eines Schafes oder Widders schlingen sich zwei
(oder jedenfalls mehrere) ungeheure Schlangen.2 Das Tier kämpft

1 Am klarsten in dem Liede des Sophronios von Jerusalem (Jacoby,
S. 51 aus Goar, Rituale Graecorum2 370) athöv ’A (~ov osjroTrjv) xöv -zfji
icapaxoijs &«vaTov y.m -b tXdvrfi xèrzpov y.ai töv toO "Aioou suvossaov sv -zü>
’lopoavi[j ßuSröavia. Der Jordan erscheint dabei durchaus als Gegner: er
will fliehen, und wenn er in den bildlichen Darstellungen bis zu Christi
Schultern oder doch bis zur Mitte des Leibes emporsteigt, ist das
ursprünglich wohl eher ein Versuch, ihn zu verschlingen, als eine freudige Begrüssung,
wie Usener wollte.

2 Zuerst erkannt von Prof. Lauffer in Hamburg. Wenn englische und
nordische Archaeologen die Tiergestalt auf einen Hirsch deuten wollten,
so ist das schon durch die Bildung des Schwanzes ausgeschlossen. Auch
würde weder die aus Plinius entnommene Angabe des Physiologus, dass der
Hirsch die Schlangen aufsuche und vernichte, noch die Eustachius-Legende
uns berechtigen, in diesem Hirsch Christus dargestellt zu finden. Für die
Kopfhaltung des Kreuzeslammes verweise ich auf Boll, Aus der Offenbarung
Johannis, S. 29. 45. 144. Wenn es sonst in der Regel jugendlicher erscheint,
so zeigt doch die deutsche mittelalterliche Plastik (vgl. Jung a. a. O. 223—25),
dass es in der Kampfdarstellung nicht immer geschieht. Den vollen Beweis
bietet der später zu besprechende Kreuzpfeiler von Dacre
(Calverley-Colling-wood, Early sculptured Crosses, Cumberland and Westmoreland Antiquarian
and Archeological Society, Extra-Series XI, 1899, p. 131), auf dem das von
einer Schlange verfolgte Kreuzeslamm unmittelbar über der Ankunft Christi
im Totenreich dargestellt wird. Es entspricht hier — selbst in der Form der
kleinen Hörner — durchaus der Darstellung am Portal von Oberröblingen

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