- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - R. Reitzenstein, Weltuntergangsvorstellungen

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’S2

R. R EITZEN STEIN

wie der Erzengel mit der Posaune zur Auferstehung bläst — oder
nur einen den Kriegshelden und Heerführer bezeichnenden.
Gegenstand auch für die linke Hand wählte, wäre müssig zu fragen.
Auf den nordischen Gott Heimdal zu raten scheint mir nach der
ganzen Situation unmöglich, und ebenso unmöglich jeder Versuch,
die Gestalt des Mannes einer andern Szene zuzuweisen als die
Ungeheuer. Den Beginn der neuen Szene deutet der Künstler ja ganz
naiv wieder dadurch an, dass er sie umgekehrt orientiert, das
heisst diesmal auf den Kopf stellt. Es ist der beste Beweis, dass er
nach einer in Szenen getrennten und in die Breite gehenden Vorlage
arbeitet. Das neue Bild (Fig. 5) zeigt einen Reiter mit gesenktem
Speer, ohne Gegner, das Ross in ruhiger Gangart; der Kopftypus
zeigt, dass wieder Christus gemeint ist. Von früh an hat man die
Darstellung Christi als Sieger in der Apokalypse des Johannes
(cap. 19) erkannt. Das Ross könnte nach altorientalischer
Vorstellung den Aion bedeuten, den ja nach dem Sturz des früheren
Weltherrschers Christus lenkt.1 Den Gegensatz bildet die folgende
wieder umgekehrt orientierte Szene: eine kopflose Schlange und in
dem Rund, das ihr Leib bildet, der gefesselte und gepeinigte
nordische Gott Loki mit seiner Gattin Sigyn und der Giftschlange.
Wir können ohne weiteres sagen, das Bild aus der nordischen
Mythologie ist nur Symbol oder Typos für den im Leib des Hades
gefesselten christlichen Teufel, der freilich nie beweibt vorgestellt
worden ist.2

1 Vgl. Eusebios TpiccxovTKETTjpizö; 6, p. 209,6 Heikel.

2 Passio Bartholomaei, cap. 6 (p. 141, 6 Bonnet) wird man hoffentlich
nicht dagegen anführen. Ich setze die Stelle, weil sie erklärt, wie notwendig
die Darstellung des gefesselten Teufels mit der des gekreuzigten Jesus
zusammenhängt, in etwas weiterem Umfang her; ein Dämon berichtet . . . Jesu
Christi, quem Judaei crucifixerunt putantes eum posse morte detineri. ille autem
ipsam Mortem, quae regina nostra est, capitivavit, et ipsum principem nostrum,
maritum Mortis, vinculis ignitis vinxit. . . princeps noster diabolus sic quomodo
(vgl. Bonnets Note) religatus est ipse, nos mittit ad homines . . . cum pro certo
simus daemones ministri eius quem in cruce positus Jesus virginis
lilius religavit. Vgl. den Syrer des V. Jahrhunderts Isaak von Antiochien
(Zingerle, Theologische Quartalschrift 1870, S. 103), bei dem sich Christus
verborgen zum Kampf gegen den Satan erhebt und sein Heerlager vernichtet.
Er liess sich an Händen und Füssen binden, um den Satan zum Gespötte zu
machen. »Durch mein Gebundensein besieg’ ich dich und durch meine
Kreuzigung töte ich dich», und Hilarius oben S. 153,1. Die Vorstellung, dass Christus
dem Teufel, den er ja überlistet, eben die Fesseln anlegt, die dieser für ihn
geschmiedet hat, musste entstehen (vgl. die wenigstens ähnliche Formulierung

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