- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - R. Reitzenstein, Weltuntergangsvorstellungen

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2 1 o r. re1tzenstein

turgie sehr alter Zeit; auf dem Grabe sind sie ein Schutzzauber.
Die beiden besprochenen Grabkreuze stehen durch diesen Charakter,
soweit ich sehen kann, fast ganz vereinzelt in der englischen
Monumentalüberlieferung, haben aber in Schweden zahlreiche,
freilich weniger kunstvoll ausgeführte Gegenbilder. Die Frage muss
sich erheben: sind diese Einwanderer schon in ihrer Heimat Christen
gewesen oder haben doch schon zwischen zwei Religionen gestanden
und die Vorstellungen beider mit einander verschmolzen? Ein
Volk wechselt ja, wie der Gnostizismus zeigt, seine Religion nur
langsam und zunächst unvollständig. Man täte auch für die
Kenntnis dieser so ungemein wichtigen frühchristlichen und
spätheidnischen Bewegung gut, sich der mittelalterlichen Schilderungen
bekehrter Völker zu erinnern. Ueberall finden wir den von Bousset
als charakteristisch für die Gnosis erkannten Zustand zwischen
zwei Religionen wieder.1 Für Schweden verweist mich Prof. Edv.
Schroeder auf den Nachtrag zu Solin, der sich in zwei Handschriften
(Leidens. Voss, Q 56 und Hauniens. 443, erstere aus dem XII.
Jahrhundert, Mommsen, zweite Ausgabe, S. 236) findet. Der etwa
dem XI. Jahrhundert angehörige Verfasser erwähnt, schwerlich
nach eigener Kenntnis aller, Goutlande, Sevetide, Grenelande, cuius
terrae populi partim se Christianos esse dicunt, sine fide quidem et
sine confessione et sine babtismate, partim vero cum similiter sint
Christiani, Iovem et Martern colunt.2

Die Frage, wie diese Typen sich verbreitet haben, sei zum
Schluss wenigstens gestreift. Ich verbinde sie mit der Erwähnung

ten des Abendmahls und der Darstellung des altchristlichen Opferzuges kaum
minder seltsam als die nordischen Mythenbilder mit dem Gesamtschmuck
der besprochenen Kreuze. Und dabei trennt nur eine kurze Zeitspanne den
Bau dieser Kirche von dem Kampf um die Victoria in dem Versammlungssaal
des römischen Senates.

1 Einen Unterschied macht natürlich der Umstand, dass die asiatischen
Religionen schon eine entwickelte theologische Spekulation haben, in die
sich die neue Lehre einfügen muss; die nordischen haben nur Mythen.

2 Freundlicher urteilt bekanntlich zur gleichen Zeit Adam von Bremen
IV, 20: predicatores autem veritatis, si casti prudentesque ac ydonei sunt, ingenti
amore fovent, adeo ut concilio populorum communi, quod ab ipsis warh vocatur,
episcopos Interesse non renuant. Ubi de Christo et christiana religione audiunt
non inviti. Et fortasse facili sermone ad nostram fidem illi persuaderentur,
nisi quod mali doctores, dum sua quaerunt, non quae Jesu Christi,
scandali-zant eos, qui possent salvari. Die Bekehrungsgeschichte schliesst, so weit
ich sehe, nicht aus, dass schon ums Ende des X. Jahrhunderts in den
südlichen Teilen Schwedens solche Religionsmischung bestand.

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