- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

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TOK ANDRAE

für die erwartete Katastrophe sind. Es besteht an sich auch
nicht der geringste Widerspruch zwischen den beiden
Gedanken : zeitliches Strafgericht und jüngstes Gericht. Muhammed
sieht wie auch viele christliche Prediger in dem Richten Gottes
in der Geschichte eine Garantie dafür, dass auch das grosse
Endgericht nicht ausbleiben kann (vgl. 51: 37, Ii: 104 —105).
Der hartnäckige Unglaube der Mekkaner führt ihn auf den
Gedanken, dass auch sein eigenes Volk noch vor der Stunde von
einer solchen vorläufigen Strafe getroffen werden könnte. Von
nun an lässt er es unentschieden, ob die bevorstehende Strafe
eine zeitliche Katastrophe oder die »Stunde» sein werde (17: 77,
12: 107, 22: 54). In der starken Spannung der letzten
schweren Jahre vor der Auswanderüng hat er offenbar stärker als
jemals in seinem Leben geglaubt, dass die Strafe doch sogleich
eintreten müsse. Immer, wenn die Apostel eben nahe daran
waren, zu verzweifeln, kam doch das vorhergesagte Gericht,
mit diesem Gedanken hat er sich in der schwersten Zeit
getröstet (12: 110). Später in Medina hat er sich selbst und
anderen erklären müssen, warum die Strafe doch nicht wirklich
kam: Gott wollte Mekka nicht zerstören, solange sein Prophet
dort weilte (8: 32).

Charakteristisch für die Gerichtsverkündigung Muhammeds
ist, dass die Vorzeichen des Gerichtes bei ihm keine Rolle
spielen. Die eschatologische Perspektive, in der bei den
jüdischen Apokalyptikern das Endgericht nur in dem fernsten
Hintergrunde auftaucht, ist bei ihm verschwunden. Das ganze
Gerichtsdrama, dass doch selbst in den synoptischen
Wiederkunftsreden, wo es schon in engster Form zusammengedrängt
erscheint, noch in die deutlich erkennbaren Einzelakte der
»Wehen», dem Auftreten des ß8éXof[i.a spYj^ioasw? und der
falschen Messiasse und letztlich die Ankunft des
Menschensohnes zerfällt, wird bei ihm in einer einzigen Scene, in dem
Gerichtstag selbst, zur Darstellung gebracht. In dieser Scene erscheint
nun auch die ganze ungeheure Spannung, die erschütternde
Wucht des eschatologischen Vorganges konzentriert. Von den
Vorzeichen des Gerichtes wird das Kommen von Gog und
Magog, deren Scharen die Länder überfluten werden, erwähnt
(18: 99, 21: 96). Die Wiederkunft Christi vor dem Endgericht
scheint Sure 43: 61 vorausgesetzt zu sein, wenn dort Christus

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