- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM 21 7

Eschatologie kombiniert also die Vorstellung, dass der
Posau-nenstoss die Heilszeit einleitet bzw. die Erwählten des Herrn
versammelt (Matth. 24: 31) mit der von Paulus (I. Cor. 15: 52)
vertretenen Auffassung, dass die Posaune die Toten aus den
Gräbern rufen soll.1 Die Auferstehung wird
ausserordentlich schnell vor sich gehen. Die Menschen kommen
eilend aus ihren Gräbern hervor als gälte es um die Wette zu
laufen (70: 43). Dasselbe besagt auch wahrscheinlich 16: 79:
»der ’amr der Stunde ist nur wie ein Blinken des Auges» (vgl.
auch 54: 50), d. h. Gott wird die unmöglich erachtete
Aufer-weckung der Toten in einem Augenblick vollziehen.2 Das ^amr
nicht den ganzen Vorgang des Gerichtstages bezeichnen kann,
ist einleuchtend und wäre zum Uberfluss bewiesen, wenn »der
Tag, dessen Länge 50,000 Jahre beträgt» (70: 40), sich, wie
einige Erklärer behaupten,3 auf den jauvi al-kijäma bezöge.
Nach Esra 7: 43 wird der Gerichtstag eine Jahrwoche dauern
und Sib. V 351 heisst es: saaetat Ixstvo ypövov iroXüv.
Vielleicht ist doch die Deutung vorzuziehen, nach der die erwähnte
Zahl irgend wie die räumliche Transcendenz der göttlichen Welt
ausdrücken soll.

Vielleicht ist es nur aus ehrfurchtsvoller Scheu vor dem
rex tremendae majestatis des Gerichtstages, dass Muhammed
nirgends die äusseren Umstände einer forensischen Scene, wie
Gott zum Gericht kommt, auf dem Richterstuhl sich niederlässt
und dgl., anschaulich ausführt. Dass indessen der in Matth. 25
geschilderte Vorgang seinen Vorstellungen zu Grunde liegt, ist
nicht zu bezweifeln. Der Herr kommt mit seinen Engeln, die
in Reihen geordnet sind (89: 23, 2: 206), die Engel werden
hinabgesandt (25: 27), zusammen mit »dem Geist» stellen sie
sich auf (78: 38). Sure 69, 16—17 scheint nicht das Kommen
des Richters, sondern einfach sein Sichtbarwerden beim Zu-

1 Das spätere Judentum (Othioth des R. Akibd) kennt ein
siebenmaliges Blasen der Posaune, das die verschiedenen Phasen der Auferstehung
begleitet. Weber, Jiid. Theologie, 369.

’ Der I. Clemensbrief kennt Leute, die gerade wie die ungläubigen
Mekkaner an der Möglichkeit der Auferstehung zweifeln; ganz wie diese
sagen sie: Taü~a tfxouaau.Ev xat =z! t&v xaxiptuv ijjuüv, xa! tSoi» feft]paxa|isv xa!
oüoiv yj]itv tou-cuv ouvßsßr,xsv. Clemens hält ihnen die Analogiebeweise aus
der Natur vor und versichert: ix’ «X^fteta; xayi xa! i^at’uvr;; TeXeKDÖrjaeTa; ~b
ßoiXr(a« «i-oü. (I. Clem. XXIII, 3—5.

s Tabari, XXIX, 39, Beidäwl z. St.

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