- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

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TOR ANDRAIS

tischen1 wie der syrischen2 Kirche wird die direkte Fürbitte
der Engel für die Gläubigen in Anspruch genommen.

Nicht nur von Angst geplagt, sondern auch tief beschämt
treten die Sünder vor ihren Richter. Mit gesenkten Blicken
stehen sie da (79: 8, 54: 7) — wieder ein Wort, das direkt an
den Sprachgebrauch der vorchristlichen Apokalyptik (Esr. 62: 5)
anklingt — von Schimpf bedeckt (70: 44). Sie müssen sich
gestehen, dass die Strafe, an die sie früher nicht geglaubt
hatten, jetzt eine schreckliche Wirklichkeit wird (79: 10—12 usw.).

Wenn der Richterspruch verkündet worden ist, werden die
Verurteilten zur Strafe hinweggeführt. Es sind
Augenblicke höchster Spannung, wenn die göttliche Gerechtigkeit
endlich den widerspenstigen Sünder mit harter Faust ergreift.
Muhammed hat es auch nicht versäumt, diesen Zug
wirkungsvoll auszumalen. An den Stirnlocken und Füssen werden die
Ungläubigen erfasst (55: 41), mit Ketten gebunden (69: 30) und
auf ihren Angesichtern weggeschleift (25: 36, 44: 47, 54: 48).
Die Vollstrecker der Strafe sind Engel (74: 31), die mit der
Peinigung der Sünder in der Hölle beauftragt sind. Es ist die
»Wache» (alzabänija), die Gott einst rufen wird (96: 18); sie
sind es, an die nach Fällung des Urteilsspruches der Befehl
ergeht 69: 30: »Greift ihn, bindet ihn, 31 bratet ihn im
Höllenpfuhl, 32 wickelt um ihn eine Kette siebzig Ellen lang.» »Grob»
und »grimmig» (sidäd) sind diese Engel, dem Befehl Gottes
leisten sie unbedingten Gehorsam (66: 6 vgl. 40: 52). Die
Beherrscher der Hölle sind 19 an der Zahl (74: 30). Ihr Anführer
heisst (43: 17) Mälik (als Eigenname gefasst). Iblis ist somit

1 Uber die Interzession Michaels vgl. Amélineau, Le christianisme chez
lez anciens coptes, R. H. R.} XV, 82.

* Der syrische Bischof Severianus von Gabala schreibt: »Michael ist
am Throne des Vaters, wo er eintritt und bittet für die Sünden der Menschen
bis sie ihnen vergeben werden», Leipoldt, Didymus der Blinde, 91 ff.; für
die syrische Kirche auch Dict. Cath., I, 1256. Gabriel darf neben Paulus
Fürbitte einlegen selbst für die Verdammten und erwirkt eine gewisse
Erleichterung ihrer Qualen Ap. Pauli, 44. In der Ap Mariae, XXVI,
Robinson, Apocrypha Anecdota, I, 124, Texts and Studies, II, 5 (aus dem
neunten Jahrhundert) tritt Maria als höchste Fürbitterin ein. Die Fürbitte Marias
in der Divina Comoedia aus der saföa des Propheten herleiten zu wollen,
wie dies AsIn Palacios, La escatologia mtisuhnana en la Divina Comoedia
(Madrid 1919) 276 ff. tut, ist daher ein höchst unglücklicher Einfall. Uber die
Fürbitte Marias vgl. auch L. Atzberger, Geschichte der christi. Eschatologie
(Freiburg 1896) 618.

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