- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM 21 7

nach muhammedanischer Auffassung keineswegs der Herrscher
der Hölle. Er wird vielmehr dort mit den übrigen Dämonen
bestraft. Die Strafengel (oder der Todesengel) sind es auch,
die die Seele des Ungläubigen in der Sterbestunde holen (16: 30),
um sie vor den Richter zu führen. Das hängt mit der später
zu besprechenden Vorstellung zusammen, dass das Gericht
irgendwie unmittelbar nach dem Tode stattfindet (vgl. 56: 82— 95,
75: 26—30).

In der jüdischen Eschatologie sind gemäss der
alttestament-lichen Anschauung, die von einer selbständigen widergöttlichen
Geistesmacht noch nichts weiss, die Strafvollstrecker, die auch
die Seele der Sünder in die Hölle schleppen, obgleich sie
Namen wie Abaddon und Mawet tragen, doch Diener Gottes,
Engel des Guten.1 Noch in der Ascensio Mösts, 44 sind es die
»Engel des Verderbens», die die Sünder in der Hölle plagen.
Der Dualismus ist freilich im damaligen Judentum noch nicht
scharf ausgeprägt, und tatsächlich kann man darüber im Zweifel
sein, ob diese Engel, wie der überaus schrecklich geschilderte
Todesengel (ib. 221) oder der Höllenherrscher (ib. 33, 46 usw.),
als gute oder teuflische Wesen zu betrachten sind.3 Bestimmte
Aussagen darüber, dass sie satanische Mächte seien, vermisst
man hier ebenso, wie in verwandten Apokalypsen.3

Schon im Buche Henoch tritt aber Satan als das Haupt
der höllischen Strafengel auf (53: 3), die hier eine Gott
feindliche Macht bilden, die auch einst der göttlichen Vergeltung
anheimfallen werden, obgleich sie bei der Bestrafung der
Sünder eigentlich den Befehl Gottes ausführen.’1 Im dritten
Jahrhundert nach Christus scheint die Auffassung sich durchgesetzt
zu haben, dass Satan und der Engel des Todes identisch sind.
Sammael, der Todesengel, steht oft für Satan; wenn einem der
Todesengel in den Weg tritt, soll man Sach. 3: 2 lesen: »Gott
strafe dich, Satan». Satan, jeser hä-ra’ und der Todesengel

1 C. Schmidt, Gespräche Jesu mit seinen Jüngern nach der
Auferstehung [Texte und Untersuchungen NF, XLII, 548 f.), Weber, Jüdische
Theologie, 172. Bis um 200 n. Chr. soll sich diese ältere Anschauung allgemein
behauptet haben. L. Blau in Jezv. Enc. s. v. Satan. Vgl. auch Leszynsky, ;o.

5 Vgl. die Übersetzung von Gaster, J. R. A. S. 1893, 583, 576, 580.

8 Auch in späteren Midraschim scheinen sie zuweilen als gute Wesen
aufgefasst worden zu sein vgl. Wünsche, Aus Israels Lehrhallen, III
(Leipzig 1909) 70 ft., 81 ff.

4 Vgl. noch Apoc. Ahr., 31., Voi.z, 273.

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