- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
228

(1900)
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

228

TOR ANDRAIS

sind identisch.1 Das berechtigt uns zu der Annahme, dass von
dieser Zeit an die jenseitigen Strafvollstrecker gewöhnlich als
teuflische Wesen betrachtet worden sind.

Im Christentum scheint sich dagegen die Auffassung, dass
die Häscher der Seelen als Diener Gottes und folglich als im
Grunde gute Wesen zu betrachten sind, länger erhalten zu
haben. Man wird trotz Hebr. 2: 14 nicht behaupten können, dass
das NT Satan als Höllenfürst und Peiniger der Seelen kenne.
Auch in der christlichen Apokalyptik der ersten Jahrhunderte
sind die Höllenwächter gute Engel. In der Ascensio Jesajae
9—IO ist der Herrscher der Hölle, der hier genau von dem
»Fürsten dieser Welt» geschieden wird, der Engel des Todes,
»eine christliche Umwandelung des unterirdischen Herrschers».2
Petrus sieht in der Hölle ot xoXaCö|isvo’. èxet xai o’i -/.oXäCovts?
£775X01 axotetvov sfyov autwv vb svSü|ia xatà töv àépa toö töjtoo.3
Könnte man (wegen JtvsujJ-ätwv zovTjpwv v. 27) bei dieser Stelle
in Zweifel sein, ob jene £775X01 Gottes- oder Satansengel sind,
so dürfte dies bei der Höllenschilderung des
(PseudoP)-HlP-POLYT4 nicht der Fall sein. Hier hält ein Erzengel an der
Hadespforte die Wache und Engel peinigen die Bösen mit
Strafen, die nach der Art ihres Verbrechens zugemessen sind.
Es wird freilich hier einmal ausdrücklich betont, dass es sich
nur um jrpooxaipoo; xoXäasc?, die vor dem Endgericht
stattfinden, handele.5 Es werden auch Beschreibungen dieser
Strafengel gegeben, die sehr an Sure 66:6 erinnern. Pachom sieht
in einer Vision die Engel, die die Verdammten in der Hölle
peinigen. Bei der Ausführung ihres schrecklichen Amtes zeigen

1 Stellen bei S. Carlsson, Aggadastoff i Nya Testamentets skrifter
Lund 1920) 243 f. Veilleicht hat diese Entwicklung unter Einfiuss der
persischen Vorstellung von Ahriman als pourumahrko, »der
Todesschwangere», der danach strebt, den Frommen den Tod zu bringen (vgl. darüber E,
Lehmann, Zaiathtistra, II, 175), stattgefunden.

5 Hennecke, Neutestamentliche Apokryphen, 204.

’ Apoc. Petri 21, Harnack, T. u. U., IX, 2, 18.

4 Migne, P. Gr. X, 796 f.

1 Eigentlich sollten ja die Apokalypsen nur solche Strafen vor dem
Endgericht schildern. Zuweilen erinnern sich die Verfasser dessen z. B. Apoc.
Mariae IV (Robinson, Apocrypha Anecdota, I, 116), aber oft wird geradezu
gesagt, dass die geschilderten Qualen ewig seien z. B. Ap. Pauli Syr., 31,
Tischendorf, 57. Im älteren Christentum besteht im allgemeinen die
Tendenz, die nach dem Tode eintretenden Strafen als endgültig zu betrachten,
vgl. Atzberger, Gesch. d. christi. Eschatologie, 146.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sun Dec 10 14:07:33 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/kyrkohist/1924/0238.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free