- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM

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(15: 47), sie brauchen keinen Vorwurf über ihre Sünden mehr
zu hören (56: 24), sie preisen Gott, weil er »ihre Betrübnis
hinweggenommen hat» und ihnen in seiner Gnade »das
bleibende Heim» (dar al-mukäma) geschenkt hat, wo weder
Mattigkeit noch Müdigheit mehr ist, (35: 31—32). Besser denn alle
sonstigen Freuden des Paradieses ist aber die Gnade Gottes
und sein Wohlgefallen (ridwän min Alläh, 9: 73, 3: 13).

Zur wahren Frömmigkeit gehört, dass der Diener Gottes
nimmer aufhöre, sich vor dem strengen Gericht seines Herrn
zu fürchten. Selbst die Seligen im Paradiese sind voll
demütiger Verwunderung, dass die himmlische Herrlichkeit ihnen
wirklich zu Teil geworden ist. »Wäre nicht die Gnade meines
Herrn, so wäre ich unter die Uberantworteten gekommen.
Werden wir denn nicht mehr sterben und nicht gestraft werden?»

(37: 55-57. vgl. 52: 25-27).

Im Paradiese gibt es mehrere Stufen, daragät (3: 157, 8:4,
20: 77 usw.) je nach dem geistigen Verdienst eines jeden. In
der Hauptsache sind zwei grosse Gruppen von Seligen zu
unterscheiden: die Leute der Rechten und die »Vorangehenden»
(1al-säbikün 56: 15 ff.); demgemäss redet Muhammed auch von
einer Zweiteilung des Paradieses (55: 46 ff, 62 ff ).

Das Wort »jüdisch-christlich» ist uns in dem
Vorangehenden mehrmals begegnet. In der Tat sind die eschatologischen
Vorstellungen, mit denen Muhammed arbeitet, dem Judentum
und dem Christentum in der Hauptsache gemeinsam. Hie und
da finden sich freilich Merkmale, die eine grössere Annäherung
nach der christlichen Apokalyptik hin zu verraten scheinen.
Leider steht das Einzige, was hier als direkter Beweis
angeführt werden könnte, nämlich die Lehre von der Wiederkunft
Christi, etwas abseits vom Komplexe der eigentlichen
Gerichtspredigt und kann folglich als eine isolierte Entlehnung aus dem
Christentume verstanden werden. Ein sicheres Urteil über die
Provenienz der koranischen Anschauungen wäre somit aus der
Eschatologie nicht zu gewinnen. Ganz zutreffend ist freilich
diese Meinung nur, wenn an die einzelnen Elemente des
eschatologischen Ideenkreises gedacht wird. Wir werden noch sehen,
dass die Sache ein anderes Aussehen bekommt, wenn man
auch die Auswahl der Vorstellungen, ihre Anordnung und
besonders das, was ich ihre homiletische Anwendung nennen
möchte, mit in Betracht zieht.

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