- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

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TOR AND RAE

liajàt) ihre Werke voll bezahlen, in dieser Hinsicht sollen sie
nicht betrogen werden; sie sind es aber, die im Jenseits nichts
als das Feuer zu erwarten haben; vereitelt wird alles, was sie
getan, nichtig alles, was sie gewirkt haben» (ii: 18—19).1 Wer
die Güter dieser Welt begehrt, wird sie erlangen, aber im
Jenseits dafür die Hölle erben (17: 19 vgl. 10: 71, 28:61). Wenn
die Ungläubigen in die Hölle geführt werden, wird ihnen
gesagt: »Ihr habt euer Gut (tajjibätikum) in diesem irdischen
Leben vergeudet und es genossen, heute aber werdet ihr mit
einer demütigenden Strafe bezahlt werden» (46: 19). So haben
die Ungläubigen das irdische Leben dem jenseitigen
vorgezogen (79: 38, 53: 30, 14: 3, 16: 109), sie haben das Jenseits um
des Diesseits willen verkauft (2: 180), sie sammeln und häufen
die Schätze dieser Welt (70: 18), sie lieben das Vergängliche
(al-’ägila) und lassen das Jenseits dahinten (76: 20—21), sie
verlassen sich auf ihren Reichtum und denken nicht daran, dass
ihnen dies alles einst abgenommen werden soll (18: 33 ff.). Das
an letzter Stelle aufgeführte Gleichnis ist jedenfalls in seiner
Tendenz aufs engste mit dem Gleichnis vom reichen Mann (Luk.
12: 16—21) verwandt.

Die ethischen Anschauungen Muhammeds werden wir im
Folgenden näher besprechen. Hier soll nur darauf hingewiesen
werden, wie stark seine ethische Grundanschauung durch den
eschatologischen Ausgangspunkt bestimmt ist. Der Antrieb,
der zu allen guten Werken treibt, soll die Furcht vor dem
schrecklichen Tage des Gerichtes sein, das wird uns immer
wieder eingeschärft. Die Frommen »halten ihr Versprechen aus
Furcht vor einem Tage, dessen Unheil sich weit verbreitet.
Aus Liebe zu Ihm speisen sie die Armen, Waisen und
Gefangenen (indem sie sagen): Wir speisen euch nur um Gottes
willen, wir begehren von euch weder Lohn noch Dank, wir
fürchten gewisslich einen finsteren, unheilvollen Tag von
unserem Herrn» (76: 8—10). Hier wird das Motiv der
Gottesliebe in sehr charakteristischer Weise noch von dem Motiv der
Furcht übertrumpft. Die Gläubigen »geben was sie geben mit
bebendem Herzen, weil sie zu ihrem Herrn zurückkehren sollen»
(23: 62). »O die ihr glaubt, gebet von dem, womit wir euch

1 Das ist nun freilicli ein jüdischer Gedanke, vgl. die Stellen bei H.
Strath-manm, Geschichte der frühchristlichen Askese, I, 30. Man vergleiche aber
auch: »Du hast dein Gutes empfangen in deinem Leben» (Luk. 16: 25).

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