- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM

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richtes motiviert wird, spürt man immer die Nachwirkung
dieser gewaltigen Schilderung. In Gegensatz zu den wachsamen
Dienern stehen die Weltmenschen, deren Herzen an den
diesseitigen Gütern hängen und die sich in behaglichen Ruhe den
irdischen Genüssen hingeben. Schätze der Welt oder Schätze
des Himmels, vergängliche Güter oder unvergängliche, zwischen
ihnen muss der Mensch die grosse alles entscheidende Wahl
treffen.

Wenn schon im Evangelium den Kindern des Gottesreiches
nicht nur die stetige Wachsamkeit, sondern auch die Furcht
vor dem Richter, der die Macht hat, in die Gehenna zu
werfen, eingeschärft wird, so wird man von dem Urchristentum
sagen können, dass eben diese Furcht vor dem Gericht eine
noch stärkere Betonung erhält und vor allem als der
wirksamste Antrieb zu den Werken der Güte und der
Barmherzigkeit angesehen wird. Timor fundamentum salutis est,
prae-sumptio impedimentum timoris. Utilius ergo si speremus nos
posse delinquere quam si praesumamus non posse; sperando
enim timebimus, timendo cavebimus, cavendo salvi erimus. Diese
Worte TertulLIANS (De cultu fem. II: 2) geben in
charakteristischer Weise die religiöse Stimmung des Urchristentums
wieder. Die Sehnsucht nach den jenseitigen Heilsgütern muss
mit der Furcht vor ihrem Verlust Hand in Hand gehen. So
schafft der Fromme sein Heil mit Furcht und Zittern; denn die
Angst treibt ihn vorwärts, die Angst im Wettlauf um die Güter
des Heils den Siegespreis verlieren d. h. der Strafe Gottes
verfallen zu können. Die Heiden streben nach sittlicher
Unbescholtenheit, weil die humana aestimatio und die humana
dominatio dazu aufmuntert und es fordert. Ein weit
mächtigeres Motiv besitzen die Christen in der Furcht vor Gottes ewiger
Strafe: Enimvero nos qui sub deo omnium speculatore
dis-pungimur, quique aetemam ab eo poenam providemus, merito
soli innocentiae occurrimus, TertüLLIANUS (Apolog. 45).
Deshalb soll man das Gericht immer vor Augen haben: avvjaxbja-fl
Y(;j.spav xpiasw; voy.tö; xai r^j-épac (Barnabas XIX, 10) das ist
die Mahnung, die den Gläubigen stets nottut. Der Gedanke
an das künftige Gericht soll die Frommen zur sittlichen Tat
veranlassen. So bekennt der Verfasser der unter dem Titel
des Zweiten Clemensbriefes bekannten Schrift: xai -fäp aözö?
zavä-au.apT(o/,ö? a>v . . . a;roo§«C<ü tr/v StxaioaövTjv 8uoxsiv, orcw?

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