- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM 2 57

er sich hier einer in der erbaulichen Sprache eingebürgerten
Formel anschliesst. Es bedeutet doch nicht für ihn wie für
die Mönchsfrommen das häusliche Glück an sich ein
Hindernis für ein göttliches Leben und er hat ja auch an vielen
Stellen Weib und Kind zu den köstlichsten Gottesgaben gerechnet.

Besonders charakteristisch für diese Literatur sind die
Varianten über das Thema vom törichten Reichen, das als
Bekehrungsmotiv verwertet wird. Ein Beispiel der Nichtigkeit
und Vergänglichkeit irdischen Glückes wird dem Weltmenschen
vor die Augen gestellt, um ihn zur Besinnung zu bringen.
Achelides sieht die Leiche eines Mannes, den die Wellen an
das Ufer gespült haben und erfährt, dass er einst ein reicher
Kaufmann war; da denkt er bei sich selbst: »Von diesem Manne
sagt man, dass er reich war und klug in geschäftlichen Dingen.
Was für einen Nutzen oder Gewinn hatte er von seinem Tun
und all seinem Reichtum? Das Ende von allem, der bittere
Tod hat ihn erreicht. Warum sollte nicht auch mir etwas
ähnliches zustossen können?»1 Thomas der Armenier war der
Sohn eines reichen und vornehmen Mannes. Seine Bekehrung
wird dadurch eingeleitet, dass er in Betrachtungen versinkt
über das Schicksal seines Vaters, wie er einst so reich und
mächtig war und doch »blieb ihm zuletzt nichts weder von
seiner Familie [kullik bajteli) noch von seinen Schätzen noch
von seinem Reichtum und seiner Macht, nur seine Sünden
blieben ihm». Wenn nur er selbst dies alles gewönne, was würde
es ihm wohl eintragen ausser Gehenna und ewiger Strafe) tasnlkä
dal’älatn)?2 Das »ubi sunt qui ante nos» ist von altersher ein
beliebtes Thema für die syrischen Prediger. »Besinne dich,
mein Lieber, überlege und bedenke in deinem Geiste, wer von
den den früheren Geschlechtern in dieser Welt zurückgelassen
ist, der da bleibe in Ewigkeit. Der Tod hat die früheren
Geschlechter hinweggeführt, die starken und kräftigen
und weisen».3 Wer von dem Glänze irdischer Herrlichkeit
noch bestört ist, der möge das Ende der Grossen und
Machthaber dieser Welt betrachten. »Ich fragte», sagt ’Afrem, „die
Gerechtigkeit: Wem gehört dieses Grab und wer ist es, der
hier ruht so verwandelt, dass er nicht mehr erkannt werden
kann? Und die Gerechtigkeit gab mir zur Antwort: Hier liegt

1 I. A. Wensinck, Legends of eastern Saints, 24.

’ Anecdota Syriaca, II, 158. 8 Aphraates, Bert, 35$.

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