- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

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TOR AND RAE

schuldeten Nichtwissens gebraucht wird, (7: 171, 6: 157) so hat
es doch in den meisten Fällen offenbar die Bedeutung einer
tadelnswerten Unachtsamkeit, Nachlässigkeit oder Sorglosigkeit
(z. B. 12: 3, 28: 14, 24: 23). Als Terminus der religiösen
Sprache bezeichnet das Wort oft überhaupt den Zustand der
Ungläubigen: ’Rufe deinen Gott an in Demut und Furcht . . .
und sei nicht einer von den gäfilin (7: 204). Die Ungläubigen
sind die, »denen Gott Herz, Gesicht und Ohr versiegelt hat.
Diese sind diegäfl/iin (16: 110)». Aber im besondern ist die gafla
die Nichtbeachtung der künftigen Vergeltung, des bevorstehenden
Gerichtes. »Die Abrechnung naht den Menschen, sie aber wenden
sich in gafla ab (21:1).» »Warne sie vor dem Tage des Jammers, wo
die Sache abgemacht sein wird während sie in gafla dahinleben
und nicht glauben» (19:40). Wenn die Seele vor Gottes Gericht
geladen wird, sagt man zu ihr: »Du hast dies nicht beachtet
{kunta fi gaflat"1 min hädä 30: 21). Derselbe Gedanke dürfte
den Stellen zu Grunde liegen, wo es von den Ungläubigen
heisst, dass sie Gottes Zeichen d. h. vor allem seine
Offenbarung nicht beachten (’an ’äjätinä gäfi/üna), weil die Offenbarung
an erster Stelle die Verkündigung der doppelten jenseitigen
Vergeltung zum Inhalt hat (10: 7, 92 7: 132). Die
Nichtbeachtung erstreckt sich demnach auch auf das künftige Leben
überhaupt: »Sie kennen nur das Äussere des irdischen Lebens
und beachten nicht das Zukünftige (wa-hum ’an al-ähira hum
gäfilüna 30: 6). Dass dieser Gebrauch von gafala mit der
religiösen Sprache der syrischen Kirche zusammenhängt, lässt
sich wohl kaum bestreiten.

Ein pietistischer, ja finsterer Ernst kennzeichnet diese
syrische Frömmigkeit. Lachen, besonders lautes Lachen,
Fröhlichkeit, Scherz, Redseligkeit, gemütliches Plaudern, weltlicher
Gesang und Musik gelten als Ausfluss jener åjieXsta, die nach
den Worten ^ Afreins rcoXXwv xaxwv aiua ist.1 Aphraates stellt
»das vorlaute Lachen» auf eine Stufe mit den »boshaften
Worten», die ein Christ von seinen Lippen fernhalten muss.2 Und
’Afrem ruft in einer Predigt von dem jüngsten Gericht aus:
O’jai toi? àiroXXoooat töv xaipöv toötov rij? [istavoia? xai
s7icatpo-<pfjS sic (JisTsrøpia[AOOc xai fsXoia.3 Eine besondere Predigt
widmet er dem Thema ozi ob dsi rcatCs’.v yptauavoü?, in der er un-

1 Op. Gr., III, 114.

2 Bert, Aphraates Homilien, loo f., vgl. 146. 3 Op. Gr., II, 199.

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