- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)

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1 oo

TOR ANDRAE

verschlungen und der ganze Menschen gehört dem Geiste.»
. . . »Und das ist der Geist, mein Lieber, welchen die
Propheten empfangen haben und ebenso auch wir. Und er wird nicht
allzeit gefunden bei denen, die ihn empfangen haben, sondern
bald geht er zu dem, der ihn gesandt hat, bald kommt er zu
dem, der ihn empfangen hat.» Die altsemitische
Vorstellungsweise hat sich, wie man sieht, bei Aphraates mit erstaunlicher
Deutlichkeit erhalten. Die animale Seele ist als das
Lebensprinzip ganz an den Körper gebunden, ausser ihm besitzt sie
nichts Eigenes, nichts, was wir etwa Persönlichkeit nennen
könnten. Der heilige Geist kommt über die Menschen von
aussen als Gotteskraft und kann somit jedenfalls nicht das
bleibende Wesen des Menschen in diesem Erdenleben bilden.
Erst durch die Wiederherstellung des ganzen Menschen kommt
neues Leben zu Stande. Freilich gibt Aphraates noch zu, dass
die Verstorbenen in der dunklen Vorahnung ihres künftigen
Looses schon etwas wie Glück bzw. Angst erfahren. »Die
Gerechten schlafen und ihr Schlaf ist ihnen süss Tag und Nacht
und von der ganzen Nacht merken sie nicht, dass sie lang ist.
Und wie eine Stunde gilt sie in ihren Augen. . . Und der
Sünder Schlaf liegt (schwer) auf ihnen und sie gleichen einem
Manne, der einem starken und schweren Fieber verfallen ist
und sich auf seinem Bette hin und her wirft, geängstigt die
ganze Nacht, welche endlos ist für ihn; und er fürchtet sich
vor dem Morgen, an welchem sein Herr ihn verdammen wird.»1
Der nächste Zeuge für diese Lehre ist der hervorragende
nestorianische Theologe Bäiaj der Grosse. In seinem
Kommentar zu Euagrius erklärt er, die Seele könne nicht aktiv sein
ohne den Leib; sie befinde sich daher nach dem Tode in einem
gewissen Schlafzustande. Er beweist dies mit Schriftstellen,
die den Tod als Schlaf bezeichnen und mit dem Wunder der
Siebenschläferlegende. In seiner Schrift über die Person
Christi bestimmt er das Wesen des Menschen als ein
vernünftiges Körperwesen. Die Seele sei daher keine vollkommene
Natur, und man könne darum sagen, dass sie nach dem Tode
sowohl existiere als nicht existiere, indem sie ohne den Körper
zwar ihrer Sustanz nach erhalten bleibe, aber Wissen und

1 Horn., VIII, § 8, Bert, 141. Vgl. auch Eusebius, H. E„ VI, 37.

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