- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM I I I

Erinnerung ihr verloren gehen.1 Die Zeit, wo Bäbaj diese
Lehre zuerst vorgetragen hat, wäre nach dem nestorianischen
Chronisten2 um 580 anzusetzen. »Zu dieser Zeit (um 580)
versammelten sich die Väter um der Leute willen, die da
lehrten: wenn der Mensch stirbt, so stirbt auch seine Seele mit
ihm und wird auferweckt, wie der Körper auferweckt wird.»
Der Chronist, dem diese Lehre offenbar fremd ist (sie ist
tatsächlich nach dem zwölften Jahrhundert wieder aufgegeben
worden) irrt sich indessen sicher, wenn er glaubt, dass diese
Lehre Bäbajs als irgendwie heterodox betrachtet worden sei.
Babaj erfreute sich sein Leben lang des grössten Ansehens als
Theologe und Kirchenhaupt. In der Sedisvakanz nach dem
Tode des Katholikos Grl^ör war er der eigentliche Leiter der
Nestorianerkifche und bei der Wahl 627 — 28 wurde ihm das
Katholikat zuerst angeboten. Er lehnte es indessen ab und
starb bald danach im Alter von 77 Jahren. Sein jüngerer
Zeitgenosse Jatisef Hazzäjä lehrte, dass die Seelen der
Verstorbenen, sowohl Gerechte wie Sünder, in einem besonderen
»Paradiese» weilen. »Il enseigne toutefois que les åmes des justes
jouissent d’un certain bonheur en contemplant la gloire céleste»,
was den Sündern verwehrt ist.3 Das erinnert einerseits sehr an
Aphraates, bedeutet aber andrerseits offenbar eine gewisse
Annäherung an die gemeinkirchliche Denkweise. Wir dürfen
getrost vermuten, dass eine Lehre, die von dem verehrten
Oberhaupt der Kirche vertreten wurde, schon damals allgemeine
Geltung unter den Nestorianern gefunden hatte. Sicher wissen
wir, dass dies in der Folgezeit der Fall war. Der Katholikos
TtllMOTHEUS I hat sie mit grosser Kraft verfochten. Auch er
lehrte, dass die Seele nach dem Tode Verstand und Willen nur
virtuell besitzen könne, »sonst wäre sie eine vollkommene
Natur, wie die Engel, und dass sie kein Gefühl haben könne, weil
die Sinne mit dem Leibe vergehen.» Auf einer Synode im
Jahre 790 Hess er als kirchliche Lehre bestimmen, dass die
Seelen »post separationen! omni sensu carere donec ad sua
Corpora regrediantur.»4 Der Metropolit Gëwargis, der im Jahre

1 Angeführt nach den’ vatikanischen Handschriften von O. Braun,
Moses bar Kepha, 145.

2 P. Or., VII, 191. Das sinnlose Bsbaklr in der Uberschrift dürfte wohl
aus Bäbaj al-kablr enstanden sein.

3 Addai Scher, P. Or., VII, 32, n. 1.

* B. O., III, 1, 101, Braun, a. a. O., 145.

5 — 25425. Kyrkohist. Årsskrift 1925.

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