- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)

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TOR ANDRA Ii

men die Seligkeit als Gnadenlohn einträgt. Der Glaube ist für
Muhammed deswegen keine fides informis, auch reicht die
äus-serliche Erfüllung der Gebote nicht aus, um seine Echtheit zu
beweisen. Bei den Massenbekehrungen, die ihm der Sieg
zuführte, hatte der Prophet die Gelegenheit einzuschärfen, dass es
etwas ganz anderes sei, den Islam anzunehmen als den
Glauben anzunehmen, der Glaube muss »in das Herz
hineinkommen» (49: 14). Der Glaube ist in dieser eschatologisch
eingestellten Frömmigkeit die demütige Unterwerfung unter den
richtenden Gott, der Gläubige ist der Muslim, der untergebene,
derjenige, der sich Gottes Macht und Willen unterwirft. Als
der Inhalt des Glaubens wird unzähligemal »Gott und der
jüngste Tag» bezw. das zukünftige Leben angesprochen; wenn
dazu noch »die Apostel» oder der Apostel hinzukommt, hat
diese Bestimmung im Grunde ganz denselben Umfang. Wer
in apologetischem Interesse diese religiöse Grundstimmung des
Islams sofort als minderwertig hinstellt, sollte sich doch
erinnern, dass der Ton, der hier einseitig dominiert, doch in aller
echten Frömmigkeit mitschwingt und dass der Typus, der sich
mit wenig Recht »evangelisch» nennt, zu seinem Schaden gar
zuviel von diesem sittlich so wirksamen Gefühl der Scheu vor
dem Tremendum eingebüsst hat.

Der Glaube und die guten Werke, die beiden werden
unzähligemal im Koran nebeneinander genannt, gewinnen dem
Menschen die Sündenvergebung und den himmlischen Lohn.
Denjenigen, »die glauben und gute Werke tun», werden ihre
Missetaten vergeben (lanukaffiranna ’änhutn sajjiätihim) und
ihre guten Taten belohnt (29: 6, vgl. 61: 12), sie erhalten
Vergebung und grossen Lohn (5: 12), Gott nimmt ihre guten Taten
an und geht an ihren bösen Taten vorbei (;natagäwazu ’an etc.,
46: 15), Gott umfasst sie mit Liebe (wudd., 19: 86). Seinen
»Dienern» schenkt Gott Vergebung und nimmt ihre Busse an
(39: 54, 42: 24). Wenn also der Glaube und die guten Werke
eine notwendige Bedingung zur Erlangung der
Sündenvergebung sind, so liegt der Gedanke des meritum offenbar sehr
nahe. Muhammed sucht freilich an vielen Stellen dieser
Konsequenz vorzubeugen. Wir erinnern uns, wie die Seligen im
Paradiese es nur der Gnaden und der Barmherzigkeit Gottes
zuschreiben, dass sie in das Paradies gelangt sind (90: 6 u. s. w.).
Denen, die da glauben und gute Werke tun, schenkt Gott

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Project Runeberg, Sun Dec 10 14:07:55 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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