- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM I I I

so unerschütterlich wahr, so vollkommen irresistibel erscheint,
nachdenkt, weiss er ihr Verhalten nicht anders als durch den
unergründlichen Ratschluss Gottes zu erklären: »Hätte dein
Herr gewollt, so hätten alle Menschen auf der Erde geglaubt.
Willst denn du die Menschen zwingen, gläubig zu werden?»
(10: 99, vgl. 76: 29—31). Auch die seinem Glauben so
an-stössige Uneinigkeit der Religionen, die sich doch alle auf die
einheitliche göttlichen Offenbarung berufen, muss in derselben
Weise verstanden werden: »Hätte dein Herr gewollt, so hätte
er die Menschen zu einer einzigen ’umma gemacht. Sie
werden aber nicht aufhören, uneins zu sein, wo nicht dein Herr
sich über sie erbarmt» (xi: 120 vgl. 42: 6).

Es ist indessen in mehr als einer Hinsicht verlorene Mühe,
Muhammed von dem Prädestinationsglauben freisprechen zu
wollen. Die Grössten der Religion haben in ähnlichen
Zusammenhängen demselben Gedanken sich nicht entziehen können,
der in der Tat von einer Vollentwicklung des religiösen
Be-vvusstseins zeugt, einerseits durch die grossartige Einheitlichkeit
der religiösen Betrachtung, die selbst das schwerste Problem,
das sich dem frommen Gemüte bietet, die tatsächliche
Gleichgültigkeit der grossen Masse der Weltkinder, nur von dem
religiösen Prinzipe heraus lösen kann, andererseits durch das starke
Gefühl für die Irrationalität des religiösen Verhältnisses, das die
echte Frömmigkeit immer und überall kennzeichnet. Dass
dabei durch eine nicht zu lösende Antinomie die
Verantwortlichkeit und somit die Freiheit des Menschen in vollstem Umfange
gewahrt werden soll ist selbstverständlich.

Trotz alledem hat Muhammed den Begriffen Satisfaktion,
Verdienst, Lohn einen bedeutenden Platz in seinem sittlichen
System einräumen müssen. Es ist von Interesse zu sehen, dass
es vor allem die Probleme der Kirchenleitung sind, die ihn dazu
nötigen, eine Lohnmoral zu verkündigen, die auch den
Rückständigsten seiner Gemeinde völlig greifbar war. Aber der
Gedanke der Kompensation und des Meritum war schon
nahegelegt durch seine grundlegende Auffassung von Glauben und
Werken und von der Sündenvergebung als einen von den
Werken bedingten. Es sind an erster Stelle die Almosen die hier
als Satisfaktionen, als sündentilgendes Mittel und als religiöses
Verdienst gepriesen werden in derselben Weise wie etwa bei
Cyprian und dem Vulgärkatolizismus. »Die Almosen» löschen

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