- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)

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TOR ANDRAE

Reisenden» unzähligemal in der Mönchsliteratur gerade wie im
Koran zusammen als die Objekte der christlichen
Barmherzigkeit genannt. Schon Pachom baute einen Gemüsegarten und
Palmen »für die Armen der Stadt und für die Reisenden, die
zur Lande und Wasser vorüberfahren».1 Unterweisung der
Knaben und Fürsorge für die Bedürftigen und die Fremden ist
nach dem nestorianischen Chronisten die Beschäftigung der
Mönche.2 Bei einzelnen berühmten Einsiedlern wie bei
gewissen Klöstern entwickelte sich diese Fürsorge zu einem
grossartigen Betrieb, der eine besondere Organisation erforderte.
Mar Z’v.rä übte eine solche Wohltätigkeit gegen die Armen
und die Reisenden aus, dass er in seinem Kloster täglich 80 bis
90 Tische auftischen und besondere Leute für das Backen und
Kochen anstellen musste.3 Selbstverständlich hatten auch die
Laien sich der Fremdenfürsorge zu befleissigen. Das Hospiz,
das bei den Kirchen eingerichtet werden sollte, war für »die
Reisenden und die Armen» bestimmt.4 Auch war es
gewöhnlich, dass die frommen Laien ihre Almosen an die Einsiedler
oder die Klöster für »die Armen, die heiligen Reisenden (tübäne
"aits’/iäje), die Kranken, Witwen, die Waisen und die
Bedürftigen« abgaben.5 Der Ausdruck »heilige Reisende» erinnert uns
daran, dass unter den »Fremden» an erster Stelle, wenn auch
keineswegs ausschliesslich, reisende Asketen zu verstehen sind,
wie daran, dass eben aus der Sitte des Herumwanderns von der
einen Einsiedlerkolonie zu der anderen die ytXo£svta sich als
die besondere Tugend der Mönche entwickelt hat. Aus
ähnlichen Gründen hatten früher die Essener die Fürsorge für die
reisenden Brüder besonders hoch entwickelt (JOSEPHUS, De bell,
jud. 124—5). Auch in den buddhistischen Mönchsregeln spielt
der Liebeserweis gegen die wandernden Bikkhus eine
hervorragende Rolle und daraus hat sich die Fürsorge für die
Reisenden als die buddhistische Form der Liebestätigkeit xaz’ è£oyrjv
entwickelt und bis auf den heutigen Tag behauptet. In der
Praxis des damaligen Judentums ist etwas damit
Vergleichbares nicht nachzuweisen, und es darf also als höchst wahrschein-

1 Vie de Pachome (arabisch), Ann. Mus. Guiinet, XVII, 344.

2 Patr. Or., V, 322.

3 Anecdota Syriaca, II, 21.

4 Synodicon Orientale, ed. Chabot, 265.

6 Anecdota Syriaca, II, 100.

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