- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM I I I

ischen Prediger zu dieser Zeit, wo Nestorianismus und
Persertum eins waren wie niemals zuvor, nicht gewagt und wie wir
gesehen, auch kaum gewollt.

Unter den religiösen Exercitien, die Muhammed geübt und
seinen Nachfolgern empfohlen hat, interessieren uns in diesem
Zusammenhang vor allen die nächtlichen Vigilien mit
Schriftrezitation und* Gebet, die jedenfalls vor der Einrichtung der
gemeinsamen Salät, die wichtigsten der geistigen Werke
gewesen zu sein scheinen. Schon in den ältesten Suren werden sie
ausführlich erwähnt. Sur. 73: 1: »O du Verhüllter, 2 wache
die Nacht bis auf ein kleines, 3 die Hälfte von ihr oder nimm
weg ein kleines, 4 oder füge etwas hinzu und trage den Koran
in gleichmässigen Abschnitten1 vor. 5 Siehe, wir werden dir
ein gewichtiges Wort übergeben. 6 Siehe, zum Anfang der
Nacht sind die Eindrücke stärker, die Worte mehr kräftig.» Zu
diesen Versen als eine der frühesten Offenbarungen kommt als
ein sehr interessanter Kommentar der aus medinensischer Zeit
stammende Vers 20: »Dein Herr weiss, dass du wachest bald
nahe zwei Dritteile der Nacht, bald die Hälfte, bald nur ein
Dritteil. So tun auch eine Menge von deinen Genossen. Gott
allein vermag die Nacht und den Tag zu messen, er weiss dass
ihr es nicht vermöget und verzeihet euch. Leset darum so
viel vom Koran, als euch gelegen ist. Gott weiss, dass unter
euch Kranke sind, und andere, die die Erde durchreisen,
indem sie von Gottes Gnaden (ihren Gewinn) suchen und andere,
die auf dem Wege Gottes streiten. Leset darum so viel
als euch gelegen ist und verrichtet das Gebet und entrichtet die
Armensteuer und leihet Allah ein gutes Darleihen». Wer in
dieser Reservation zunächst einen Beweis mehr erblickt für den
»Abfall» von dem früheren hohen und strengen religiösen Ideal,
der sich zu Medina vollzogen haben soll, der sollte doch
bedenken, wie oft wir in den Mönchsviten hören, dass die
christlichen Asketen bei vorgeschrittenem Alter die strengen
Übungen der Jugendjahre haben mildern müssen. Wir erfahren, und
das ist von Interesse, dass die Vigilien auch in Medina
fortgesetzt worden sind und dass sie auch hier als die wichtigste
Form des Koranlesens galten; wir sehen aber jetzt, wie sie den
aufkommenden Formen des öffentlichen Gottesdienstes beige-

1 Wa-rattil al-kuräna tartilan.’ zu der Ubersetzung vgl. Lisän.

7 — 25425. Kyrkohist. Årsskrift 1925.

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