- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM I I I

hefteten zusammen und machten Schriften; sie schnitten die
Berichte heraus, die ihnen zusagten, lösten sie auf und füllten
sie mit ihren Entstellungen», sagt ’Afrem. Barhadbesabbä zählt
in seiner Kirchengeschichte die Sekten besonders auf, »qui
ont corrompu les Livres Saints».1 Ein Verfahren, wie es sich
Marcion2 und viele andere Gnostiker dem N. T. gegenüber
erlaubten, hat offenbar diese somit nicht unberechtigte Anklage
veranlasst.

Nun haben die syrischen Theologen eine ähnliche
Beschuldigung auch gegen die Juden gerichtet. Der Anlass dazu
gaben ihnen die Abweichungen der Septuaginta von dem
hebräischen Texte in Genealogien und in chronologischen
Angaben. Agapius erzählt in seinem Kitäb al’Unwän8, wie
Konstantin gegen die Juden eingreift, die, da sie nicht an Christus
glauben wollen, etliche Fälschungen in ihren heiligen Schriften
vorgenommen haben. In den Stammbäumen strichen sie mehrere
Glieder und wollten damit beweisen, dass nach der biblischen
Chronologie noch 1389 Jahre bis zur Ankunft des Messias
ausständig seien. Die Christen dagegen halten sich an die LXX, die
»schon 300 Jahre vor Christus ins Griechische übersetzt worden
ist. Der Text der Thora, (nushat al-taurät), den die Juden
heute besitzen, leidet an der Fälschung, die ihre Hohenpriester
Hannas und Kaiphas zu Christi Zeit unternommen haben, da
sie viele Jahre (aus der Chronologie) gestrichen haben». Von
diesen Beschuldigungen der Christen hat Muhammed
wahrscheinlich eine vorworrene Kunde bekommen, die ihn zu der
Behauptung veranlasste, dass die Juden die Stellen in der Thora,
wo von dem Propheten der Araber die Rede war, unterdrückt
hätten.

Auch gegen die Anmassung der Juden, sich als »Söhne
Gottes und seine Geliebten» zu betrachten, wendet sich
Muhammed (Sur. 5:21) ebenso wie die christliche Polemik.4

Ich hatte im Vorangehenden schon oft Gelegenheit auf
offensichtliche Zusammenhänge des koranischen
Sprachgebrauchs mit dem der christlichen Kirchen Syriens hinzuweisen.

1 Revue de l’Orient Chrétien, 1911, 235.

’ Harnack, Marcion (Leipzig 1921), 162 ff., 221.

5 Patrologia Orientalis, V, 645 ff.

4 Ps. Gregentius, Disputatio c. Herbano, Migne, LXXXVI, i, 624.

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