- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Georg Loesche, Protestantische Kirche und Kultur in Österreich-Ungarn vor und nach dem Weltkriege

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PROTESTANTISCHE KIRCHE UND KULTUR IN ÖSTERREICH-UNGARN I I 5

trugen, bis übers Weltmeer. Es setzt immer wieder in
Erstaunen, wie viel geistige, geistliche und wirtschaftliche Schätze
in Osterreich verschleudert wurden, um ein angebliches Gut zu
gewinnen oder zu sichern, das dann doch aufgegeben werden
musste, eine ungetrennte und ungetrübte Glaubenseinheit.

Ungarn und Siebenbürgen.

Wegebereiter und Pioniere für den religiösen Umbau waren
hier wie in Österreich Hussitismus und Humanismus. Studenten
und Kaufleute brachten die neue Frohbotschaft aus Wittenberg
und Genf herein. Die Magnaten in ihrer politischen und
kirchlichen Selbstherrlichkeit leisteten ihr vielfach Vorschub. Wenn
der blutjunge König Ludwig II (1516/26), der in den Sümpfen
von Mohacz erstickte, sich von dem Klerus gegen sie
einnehmen liess, so war Königin Maria (gest. 1558) ihr nicht ganz
abhold; ja sie kann bis zu einem gewissen Grade eine
Gönnerin Luthers heissen. Die Landtage zwischen 1523/25 forderten
Güter-Konfiskation und Hinrichtung für die Abgefallenen. Die
Ausführung hinderten die Kämpfe um den Thron. Die
Kronwerber, Ferdinand I und Johann Zäpolya (1527/40), liefen sich
den Rang ab in harten Erlässen, ohne sie zum Vollzug bringen
zu können. Dem Magnaten Thomas Nadasdy empfahl
Melanchthon den früheren Priester Matthias (Birö) von Deva (Dévai)
(1500/45) aus Siebenbürgen und seinen Freund Joh. Sylvester
(Erdösi), den Übersetzer des Neuen Testaments ins Magyarische
{1541); dies zugleich das erste in Ungarn gedruckte Buch. Der
Lutheraner Dévay neigte in seinem schweizerischem Exil zu den
Reformierten und scheint als Senior in Debreczin, ein
Vertreter des Calvinismus, gestorben zu sein. — Auf den Wunsch
Ferdinands übergaben die 5 Städte Kaschau, Leutschau,
Eperies, Zeben und Bartfeld ihm 1549 ein Bekenntniss, die
’Confessio Pentapolitana’, ein Auszug aus der Augustana. Wie
so oft wurde die Auffassung vom Liebesmahl ein Erisapfel;
die Magyaren neigten mehr zu kalvinischer, die Deutschen und
Slaven mehr zur lutherischen. Die daraus entstehende
Kirchenspaltung wurde auf der Synode zu Debreczin (1567) eine
Tatsache.

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