- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Georg Loesche, Protestantische Kirche und Kultur in Österreich-Ungarn vor und nach dem Weltkriege

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PROTESTANTISCHE KIRCHE UND KULTUR IN ÖSTERREICH-UNGARN I I 5

Konvent in Semlin die evangelische Kirche; es sei Luthers
Verdienst, dass die serbokroatische Sprache nicht die der
Knieten (Bauern) geblieben sei. Sicher wird er über den
’slowenischen Luther’ Primus Trüber (1508/86) Bescheid wissen, der
die Slowenen mit evangelischer Predigt und Literatur betreute.
Er muss wieder heimisch werden bei den Slowenen. Eine
süd-slavische Kirche ist im Entstehen begriffen, um die Hundert
tausende von Evangelischen in Altserbien, meist Schwaben,
ferner in Kroatien und Slawonien, endlich deutsche
Kolonisten in Bosnien und Herzegowina zu umfassen und zu
versorgen.

Für die von der alten Monarchie abgerissenen Stücke gab
die Gnade der Entente einen kärglichen Ersatz durch
Zuweisung von Westungarn, wenigstens zum Teil, dem Streifen an
der Grenze von Niederösterreich und Steiermark, wodurch
allerdings das Deutsch-Ungartum eine empfindliche Schwächung
erfährt. Dies Burgen-, richtiger Heinzenland, ein Gebiet, das
bereits 600 Jahre früher von deutschen Stämmen bewohnt war,
als die Madjaren in Europa einbrachen (890), umschliesst zu
sieben Achteln Nachkommen fränkischer Siedler, die Kaiser
Heinz III (1039/56) ins Land rief. Achtmal im Lauf der
Jahrhunderte war es ganz oder teilweis mit Deutschösterreich
vereint, bis Ferdinand II endgiltig darauf verzichtete. Die
Einverleibung bedeutet einen Zuwachs von mehreren
Zehntausenden Evangelischer, bei denen kein Unterschied zwischen
Lutheranen und Kalvinern gemacht wird. Sie waren bisher Glieder
des evangelisch-ungarischen Kirchendistriktes Augsburgischen
Bekenntnisses, dessen Bischof in Steinamanger wohnt, mit einer
Kirchenverfassung, die Autonomie bis zur obersten Spitze
gewährleistet.

Ungarn und Siebenbürgen.

Hier hat die Kriegsgeissel die Konfessionen zunächst
zusammengetrieben. Nach dem Umsturz und dem Regiment
des ebenso ehrgeizigen als unfähigen Franzosenfreundes Graf
Michael Karoly gab die ultraradikale Regierung die Parole der
Trennung von Kirche und Staat aus. Dagegen taten sich
Katholiken und Protestanten zusammen. Führende Männer des

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