- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Georg Loesche, Protestantische Kirche und Kultur in Österreich-Ungarn vor und nach dem Weltkriege

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GEORG LOESCHE

römischen Hochklerus, selbst Jesuiten, verhandelten mit dem
evangelischen Bischof in Budapest, um sich gegen den
antichristlichen Ansturm zu wehren. Da kam noch Schlimmeres.
Der kommunistische Diktator hess durch seinen
Volkskommissar, einen ehemaligen römischen Priester, alles
Kirchenvermögen nebst Matrikeln und Schulen konfiszieren, dekretierte die
Trennung von Staat und Kirche und entzog letzterer alle
Staatshilfe, die Pfarrer wurden für rechtlos erklärt!

Nachdem der weisse Terror dieser Narrenwirtschaft das
Ziel gesetzt, blieb die interkonfessionelle Herrlichkeit noch eine
Weile aufrecht. Nun aber wurde in Budapest eine päpstliche
Nuntiatur eingerichtet, und mit dem Frieden war’s vorbei. Der
Nuntius gefällt sich in der Herabwürdigung des Protestantismus.
Wieder ertönt das Leit- und Leid-Motiv der Jesuiten. Sie führen
einen literarischen Lügenfeldzug gegen uns mit vergifteten
Waffen und reissen die toleranten Religionsgesetze herunter,
denunzieren nach alten berüchtigten Mustern den Protestantismus
als eine nationale Gefahr. Mönche durchziehen das Land und
hetzen. Man geht schon so weit, zu erklären, und zwar auf
öffentlicher Kanzel in der Hauptstadt, es sei für einen rechten
Katholiken unmöglich, mit einem Protestanten unter einem
Dach zu leben.

Schweden, das jetzt auch von Rom umschmeichelt und
umgarnt wird, kann hieraus lernen, welches Schicksal ihm
bevorsteht, wenn er nicht auf der Wacht bleibt. Discite moniti!
Vestigia terrent!

Die ungarischen Protestanten lassen sich nicht
einschüchtern. Sie haben einen Pazmany und einen Leopold I überdauert
und werden auch der neuen Gegenreformation des päpstlichen
Imperialismus die Stirn bieten.

Dasselbe kann man von Siebenbürgen sagen, obwohl es
national und kirchlich schwer bedroht ist. Die Nachfahren
derer, die so lange den Türken und Rom getrotzt, werden sich
nicht selbst untreu werden, zumal so lange sie ein so
vorzüglicher Oberhaupt haben wie Bischof Dr. Teutsch.

Die evangelischen Sachsen stellten im Weltkriege eine
unverhältnismässig grosse Zahl von Stabsoffizieren, auch Generäle.
Im Durchschnitt wurde jeder dritte Mann im Felde dekoriert.
Eine Zeit lang stand Siebenbürgen im Mittelpunkt des
Weltgeschehens. Sein Schicksal: Es wurde zu Rumänien geschla-

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