Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Nathan Söderblom, Pater Max Pribilla und die ökumenische Erweckung. Einige Randbemerkungen
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NATHAN SÖDERBLOM
»Was in Stockholm über die Notwendigkeit und die Art
sozialer und karitativer Betätigung gesprochen wurde, zeigt tiefes
Verständnis für die materielle und geistige Not der
Arbeitermassen und aufrichtigen ernsten Willen zu helfen.» (70).
»Als Beispiel echt christlicher und sozialer Gesinnung seien
hier die ergreifenden Worte des Pfarrers F. von Bodelschwingh
über das Kinderelend in der Industriebevölkerung angeführt.» (70).
»Auf dem politischen und internationalen Gebiete wird der
Kult der Macht fast allgemein abgelehnt. Macht soll nicht vor
Recht gehen, sondern im Leben der einzelnen wie der Völker
sollen das Recht und die christliche Liebe herrschen. Gegen
Staatsallmacht und Staatsvergötterung wurden kräftige Worte
gesprochen. So sagte Bischof Brent: ’Ziel und Weg Christi
gehen allem vor, und die christliche Kirche kann vor dem
modernen Staat ebensowenig Weihrauch streuen wie vor einem
antiken Cäsar.’» (70 f.).
»Stockholm sprach sich für die Verwerfung der doppelten
Moral aus. Die christlichen Grundsätze sollen auch auf das
öffentliche Leben angewandt werden; ein sittlicher Lump soll
nicht als politischer oder nationaler Held gelten.» (71).
»Auch in den Vorschlägen und Reden zur Erziehungsfrage
bekundet sich echter christlicher Sinn; man merkt, dass sie von
Männern stammen, die der heutigen Jugend innerlich nahestehen
und ihre Not mitempfinden. Trotz aller Hochschätzung, die den
wirklichen Errungenschaften der modernen Pädagodik gezollt
wird, ist doch die Religion als Kern und Stern jeder wahren
Erziehung festgehalten.» (71).
»So liesse sich noch vieles aufzählen, dem der Katholik
freudig zustimmen kann.» (71).
Der Verfasser nimmt seinen Christenglauben und die Not
der Menschheit viel zu ernst, um nicht die einzigartige Bedeutung
der Tatsache Stockholm zu erkennen, und er ist ehrlich und
mutig genug, das offen auszusprechen.
S. 104. »Es will in der Tat etwas besagen, wenn in
Stockholm wenige Jahre nach dem Kriege eine kirchliche
Weltkonferenz zustande kam, deren Mitglieder zum grössten Teil aus
den am Kriege beteiligten Ländern stammten, und wenn eine
solche Konferenz sich die Aufgabe stellte, auf die zerfahrenen
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