Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Nathan Söderblom, Pater Max Pribilla und die ökumenische Erweckung. Einige Randbemerkungen
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PATER PRIBILLA UND DIF. ÖKUMENISCHE ERWECKUNG
I I
den Worten so mancher Redner stand ein arbeits- und
opferreiches Leben, das ihren Ausführungen ein hohes Ethos verlieh.
Und da in Stockholm die führenden Köpfe aus den
protestantischen und orthodoxen Kirchen fast der ganzen Welt zu
gemeinsamen Beratungen vereinigt waren, so müsste man in der
Tat an der menschlichen Natur verzweifeln, wollte man
bestreiten, dass in einer solchen Versammlung auch viel Treffendes
und Beherzigenswertes gesagt worden sei.»
Die vier positiven Werte sind nach dem Verfasser die
folgenden :
I: »Zunächst hat Stockholm den dort Versammelten den
Blick geweitet, hat sie herausgeführt aus der konfessionellen und
nationalen Enge ihrer Heimatgemeinden und vor die grossen,
die ganze Welt umspannenden praktischen Aufgaben des
Christentums gestellt».
2: »Es wächst der Mensch mit seinen grössern Zwecken.
Er wird aber auch klein und demütig vor ihnen. Stockholm
hat den Mut gefunden, für die dort versammelten
Kirchengemeinschaften ein mea culpa zu sprechen».
»Mag auch das Schuldbekenntnis dazu bestimmt gewesen
sein, die dem Christentum entfremdete oder feindlich gesinnte
Welt zu versöhnen, indem man ihr Anklagen ersparte und dafür
an die eigene Brust schlug, so haben wir doch kein Recht, die
Aufrichtigkeit dieses Bekenntnisses zu bezweifeln; wir halten es
im Gegenteil im Hinblick auf die Zukunft für bedeutungsvoll.
Was die Arbeit der Christen vielfach so unfruchtbar macht,
das ist ja die Selbstgerechtigkeit, mit der man auf die andern
herabschaut, das sind die beständigen Klagen über die moderne
Welt und die Gegner, ohne sich selbst auf eigene Versäumnisse
zu prüfen.»
3: »Ferner hat Stockholm mit Recht betont, dass die
christlichen Kirchengemeinschaften mit ihrer sozialen und
karitativen Tätigkeit nicht warten dürfen, bis sie sich über ihre
dogmatischen Gegensätze geeinigt haben, sondern dass sie schon
jetzt nach praktischen Wegen ausschauen sollen, um der
heutigen, unter so furchtbaren Übeln leidenden Menschheit zu Hilfe
zu kommen. Zutreffend hat Stockholm auch erkannt, dass das
moralische Gewicht einer wenigstens in diesen praktischen Fra-
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