Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Nathan Söderblom, Pater Max Pribilla und die ökumenische Erweckung. Einige Randbemerkungen
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NATHAN SÖDERBLOM
gen einigen Christenheit schwerer und entscheidender in die
Wagschale fallen wird als die Kundgebung einer einzelnen Kirche.
Auch das ist echt christlich empfunden, wenn die Konferenz
immer wieder betont, das Christentum habe der modernen
Menschheit seinen göttlichen Ursprung nicht durch äusseres
Gepränge und schöne Worte, sondern in Erweisen von Geist und
Kraft (Luk. 17: 20; 1 Kor. 2: 4) darzutun».
4: »Endlich hat Stockholm richtig gesehen, wenn es in der
gemeinsamen Sorge für die notleidende Menschheit, kurz, in der
gemeinsamen Übung der Karitas einen praktischen Weg
erkannte, um auch in den religiösen Fragen eine allmähliche
Annäherung der Christen herbeizuführen».
Diesen ungemein wertvollen Ausführungen des Verfassers,
lasse ich nur ungern einige Worte über meine Person und
Ansichten folgen. Es ist aber notwendig, um zu berichtigen, was
der Verfasser S. 113 und dann S. 115—-123 über mich
geschrieben hat. Auf blosse Vermutungen lässt sich keine gute
Geschichtsschreibung stützen. Leider spielen hier Vermutungen
eine zu grosse Rolle. Sie sind auch ganz unnötig, denn ich
habe mich in diesen Fragen immer und immer wieder mit
Klarheit und Ausführlichkeit ausgesprochen, und es ist im
gewöhnlichen Leben wie bei der Geschichtsschreibung ein guter
psychologischer Grundsatz, die Menschen ihre eigenen Meinungen selbst
präzisieren zu lassen und nicht mit einer oft die Weisheit
betrügenden Klugheit hinter ihren Worten und Handlungen
irgendwelche verborgenen Motive zu vermuten.
Ich kann selbstverständlich hier nicht meine Theologie
darstellen. Das habe ich in vielen Büchern getan. Ich beschränke
mich auf zwei Punkte. 1: Meine Stellung zu Glaubensformeln
überhaupt und zu Lausanne insbesondere, und 2: meine Stellung
zu der römisch-katholischen Kirche.
IV.
1: Von mir wird S. 116 gesagt: »Dieser Mann, dem alle
festen Glaubensformeln — mit Ausnahme der Lehre vom
päpstlichen Primat — ziemlich unerheblich scheinen». Es wäre in-
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