- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettioförsta årgången, 1931 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Nathan Söderblom, Pater Max Pribilla und die ökumenische Erweckung. Einige Randbemerkungen

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48 NATHAN SÖDERBLOM

Oder glaubt man, dass diese Wirkung des heiligen Geistes
jetzt längst abgeschlossen ist, etwa mit den altchristlichen
Bekenntnissen, oder mit Thomas ab Aquino, mit dem Tridentinum
oder dem Vaticanum? Gerade diese Aufzählung zeigt ja in der
römischen Kirche eine Idee der Entwicklung des Dogmas, eine
Entwicklung, welche ich als evangelischer Christ zwar
keineswegs billigen kann. Ich finde in ihr Widerstreit gegen das
Evangelium. Aber dass eine Entwicklung oder ein
Weiterschreiten auf dem Gebiete der christlichen Wahrheit stattfindet
oder stattfindet soll, ist nach meiner Meinung richtig.

Für feste Glaubensformen und für den Wert des Dogmas
bin ich schon in meinen frühesten Schriften als blutjunger
Theologe entschieden eingetreten. Ich könnte viele Seiten mit
Zitaten aus meinen Schriften über die Notwendigkeit, die
Verbindlichkeit, und den bleibenden Wert des Dogmas und fester Glau^
bensformeln füllen. Zufällig finde ich in einer dänischen Zeitung
von diesem Sommer ein Interview mit mir, das die Uberschrift
trägt: »Die Geringschätzung des Dogmas ist Dummheit.»

Damit habe ich auch meine Stellung zu Lausanne
begründet. Von vornherein gehöre ich zum Komitee für die Faith
and Order Conference, und ich weiss, dass ich mit dem
Gottes-manne Brent grundsätzlich in dieser Sache übereinstimme. Pater
Pribilla schreibt S. 113: »Manche Äusserungen Söderbloms
erwecken zwar den Anschein, als ob er auf eine Einigung im
Glauben verzichte. So schreibt er z. B.: ’Man sollte doch jeder
Gemeinschaft völlige Freiheit lassen, ihren eigenen Glauben und
ihren eigenen Angelegenheiten zu regeln. Ist denn unser
aufrichtiges Verlangen, dem Herrn nachzufolgen, nicht genug? Ist
es notwendig, auf die Frage unserer verschiedenen
Glaubensbekenntnisse, Anschauungen und Gewohnheiten einzugehen, wenn
das grosse Gemeinsame tatsächlich in unserem Herzen lebt,
nämlich der Gehorsam gegen den Ruf unseres Herrn?’» Ist das
wirklich logisch gedacht? Ich sage hier, wie an anderen Orten, dass
Übereinstimmung in der Glaubenslehre für herzliche
Zusammenarbeit und Einigkeit in der Betätigung der Liebe und
Gerechtigkeit nicht notwendig ist. Dadurch habe ich ja
überhaupt die ganze Leben-und-Wirken-Erweckung begründet. Aber

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