Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Nathan Söderblom, Pater Max Pribilla und die ökumenische Erweckung. Einige Randbemerkungen
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PATER PRI BI [.LA UND DIE ÖKUMENISCHE ERWECKUNG 59
zu machen und gegen Rom zu richten. Unter denjenigen, welche
das verhindert haben und diese Leben-und-Wirken-Bewegung
wirklich allumfassend, ökumenisch, katholisch, auch die
orthodoxe Kirche und die römische Christenheit einschliessend
gestalten wollten und, soweit es möglich gewesen ist, auch gestaltet
haben, stand im erster Reihe der Erzbischof von Upsala.
Aber ich bin ja kein Unbeteiligter. Ich kenne die Sache
und die Motive des betreffenden Mannes. Vermutungen sind
hier nicht am Platze. Als ich nach der ersten Kriegswoche aus
Leipzig nach Upsala unter besonderen, auch durch ernste
Krankheit veranlassten Misslichkeiten zurückkam, als ich es trotz einer
durch die Umstände ungemein vergrösserten Arbeit und
Verantwortlichkeit unternahm, allein, noch ohne Wohnung, von
Freunden einstweilen beherbergt, ohne Hilfe, ohne Sekretariat, ohne
wirtschaftliche Grundlage, in Briefen und Telegrammen an
Mitglieder der Kirche in den Ländern der Christenheit der Alten
und Neuen Welt und an besonders für die Sache geeignete
Kreise heranzutreten, wenn ich diese Versuche und
Aufforderungen, trotz Widerstandes, trotz schroffer Abweisung oder mehr
höflicher Absagen, trotz offenen Hohnes von links und rechts,
und trotz überlegenen, halb lächelnden Wohlwollens für so naive,
gutgemeinte Bestrebungen doch energisch fortgesetzt und auch
zu einem Resultate geführt habe, da habe ich, bei Gott, nicht
an Katholiken und Evangelische gedacht. Sondern aufs tiefste
erschüttert durch die Greuel des Krieges, durch die
Feindseligkeit auf beiden Seiten, auch in kirchlichen Kreisen, durch die
Ohnmacht der Kirche und durch die bitteren, bisweilen
hasserfüllten Äusserungen derjenigen, welche denselben Christennamen
tragen, habe ich angstvoll gefragt, ob nicht unsere Einheit in
Gott und Christo noch tiefer und wichtiger sei, als jede andere
Einheit, so wesentlich und wichtig sie auch sein mag. Dass ich
nicht damals die an sich schon ungeheuer grossen
Schwierigkeiten noch dadurch kompliziert habe, dass ich mich wegen der
ersten gemeinsamen Kundgebung, die erst im November 1914
veröffentlicht werden konnte, auch an die römisch-katholische
Welt und die orthodoxe Christenheit wandte, kann keinen
Verständigen Wunder nehmen. Die Sache war schon ohnedessen
schwierig genug. Ich habe mich dann in den folgenden Jahren
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