- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettioförsta årgången, 1931 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Nathan Söderblom, Pater Max Pribilla und die ökumenische Erweckung. Einige Randbemerkungen

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48 NATHAN SÖDERBLOM

festen kirchlichen Standpunkt und zu dem christlichen
Bekenntnis gehört ja ein entschiedenes Nein, ebensowohl wie das Ja,
das freilich die Hauptsache ist, 2. Kor. i: 20. Die Erbsünde
und Schwäche des Hinduismus und verwandter Religionsformen
auch in der christlichen Kirche besteht darin, dass bei aller
Entwicklung, Erhöhung und Veredlung der Frömmigkeit nie ein
Nein gesagt wird, sondern der ganze Ballast von Primitivität
und niedrigeren Kultformen mitgeschleppt, durch eine zu weit
gehende Anpassung zugelassen oder sogar anerkannt wird. Nicht
ohne Berechtigung hat man dieselbe Kritik gegen die
orientalische und gegen die römische Kirche gerichtet. Zum
Christentum gehört somit ein Nein, das sich jedoch an erster Stelle
nicht gegen niedrige Formen der Gottesgemeinschaft, sondern
gegen die Sünde, den Hochmut, den Egoismus und die
Lieblosigkeit richten muss. Aber das Wort Protestant wird doch
gewöhnlich als nur negativ gedeutet. Evangelisch ist positiv.
Man könnte ja auch reformiert sagen, im weiteren Sinne, aber
auch die jetzige römische Kirche ist eine reformierte Kirche,
auch die römische Gemeinschaft hat im sechzehnten Jahrhundert
eine gründliche Reformation durchgemacht. »Evangelisch» ist
auch nicht in allen Sprachen völlig verständlich. In der
ungarischen Sprache bedeutet evangelisch einfach lutherisch. Im
Französischen wird damit die konservativere Richtung des
Protestantismus bezeichnet. Im Englischen hat evangelical leicht
einen Beigeschmack von pietistisch oder puritanisch. Daher
haben einige kirchliche Verfasser in England begonnen, die
Wortform Evangelic als Analogie zu Catholic zu benutzen. Die
anglikanische Kirche hat mit den übrigen Teilen der evangelischen
Christenheit so viel gemeinsam, dass es sich nicht empfiehlt, sie
bei dieser Haupteinteilung der Christenheit abzusondern. Was
man englisch: Catholic Worship, katholischen Gottesdienst, nennt,
findet sich in der evangelisch-lutherischen Kirche ebensowohl
wie in der anglikanischen, das heisst, eine feste von der
Tradition erfüllte Form der Liturgie; die Treue gegen die
mittelalterliche und altkirchliche Liturgie ist z. B. in Schweden grösser
als in der anglikanischen Kirche. In der Abendmahlslehre nimmt
das Luthertum einen konservativeren Standpunkt ein. In der
anglikanischen Kirche nennen sich einige gern katholisch, an-

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