- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettioförsta årgången, 1931 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Nathan Söderblom, Pater Max Pribilla und die ökumenische Erweckung. Einige Randbemerkungen

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NATHAN SÖDERBLOM

in dem jedes kleine Stück notwendig sei für das Ganze. Das
ist, was der jetzige Bischof von Chichester als »the terrifying
completeness of the Roman system» bezeichnet. Nicht nur
subjektiv, wie Pater Pribilla meint, sondern auch objektiv muss vom
christlichen Standpunkte die Wirklichkeit Gottes und das
Erlösungswerk unseres Heilands als fundamentaler bezeichnet
werden als z. B. die päpstliche Unfehlbarkeit. Ohne diese
Anerkennung kann eine Einigung der Christenheit nie verwirklicht
werden. Denn durch eine solche objektive Gleichstellung aller
Lehrsätze wird eben der Charakter des Christentums als
Offen-barungsreligion verneint und nicht, wie Pater Pribilla
behauptet, festgehalten. Der Verfasser schreibt S. 228, dass »das
Christentum eine Offenbarungsreligion ist, die uns durch
Christus den Herrn gebracht wurde, und dass es also auf die Lehre
Christi über den Glauben und die Verfassung seiner Kirche
ankommt, nicht auf die matte Losung eines Nathan des Weisen,
der den echten Ring für unausfindig erklärt und darum nur den
Ausweg einer Vereinigung in der Liebe kennt.» (228). Was
Christus offenbart hat, ist aber nicht eine Lehre über den Glauben
und die Verfassung seiner Kirche, sondern etwas viel Grösseres.
Seine Erbschaft an die Jünger ist nicht ein mehr oder weniger
vollständiges logisches System von Lehrsätzen und Geboten,
sondern der Friede (Joh. 14: 27) und die Freude (Joh. 17: 13).
Noch grösser ist die Erbschaft, die er hinterlässt. Er gibt den
Jüngern sich selbst (Joh. 28: 20) und seinen Vertreter, den
Pa-rakleten (Joh. 16: 7 ff".). Das Christentum ist nämlich nicht ein
System von zeitlosen Wahrheiten. Eine solche
intellektualis-tische Auffassung sieht nicht den wahren Charakter der
Offenbarung Gottes an die Menschheit. Scholastische, mehr oder
weniger grosszügige Systeme von religiösen und sittlichen
Wahrheiten gibt es auch in Indien, im späteren Buddhismus und im
Islam. Aber mit dem Christentum steht die Sache anders.
»Das Wort», der Logos, ist Fleisch geworden. Mit Logos,
Wort, ist hier keineswegs ein dogmatisches, ethisches,
ekklesi-astisches Lehrgebäude gemeint. Das wäre eine Verzerrung des
ganzen Sinnes der vollendeten Offenbarung Gottes. Sondern
Gottes Rede an die Menschheit, sein Logos, sein ewiges Wort,
ist in Jesu Christo Fleisch geworden. Seine Person ist die Christ-

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