- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettioförsta årgången, 1931 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Max Pribilla S. J., Drei Grundfragen der ökumenischen Bewegung

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DREI GRUNDFRAGEN DER ÖKUMENISCHEN BEWEGUNG I 2 JJ

vor der ganzen Versammlung das Vaterunser gebetet habe.
Dieser an sich durchaus mögliche Vorgang, für den sich freilich
in den sehr ausführlichen Berichten der »Christlichen Welt»
(Leipzig 1893) keine Bestätigung findet, noch mehr aber die
gemeinsamen Gottesdienste, die z. B. im Felde häufig stattfanden,
sind ein hinlänglicher Beweis, dass hier auch für den Katholiken
keine unübersteigbaren dogmatischen Hindernisse vorliegen.

Woher rührt dann nun der Widerstand der katholischen
Kirche gegen interkonfessionelle Gottesdienste? Der in neuerer
Zeit wachsende Widerstand der kirchlichen Autorität entspringt
einmal seelsorglichen Erwägungen, um nämlich die Gefahr des
religiösen Indifferentismus fernzuhalten. Dass in dieser Hinsicht
die gegenwärtige Geisteslage zu Befürchtungen Anlass bietet,
wird kein Einsichtiger verkennen. Der protestantische
Theologieprofessor Otto Piper hat in seiner Schrift über »Weltliches
Christentum» (Tübingen 1924, 2 f.) diese Geisteslage zutreffend
geschildert: »Die Theologen . . . müssen heute mit bewegten
Worten und herbem Tadel darüber Klage führen, dass unter
den Laien mehr und mehr der Sinn verschwinde für die
Bedeutung und den Wert der eigenen Konfession. Nicht nur,
dass die Zahl der Mischehen zunimmt und mit Leichtigkeit ein
Konfessionswechsel vollzogen wird, nicht nur, dass man mit
zunehmender Häufigkeit an Gottesdiensten anderer Konfessionen
und Religionen teilnimmt; vielfach lehnt man es sogar
ausdrücklich ab, sich Protestanten oder Katholiken zu nennen. Man will
nur Christ sein . . . Die Abwendung vom Kirchlichen kann so
weit gehen, dass man sich auch noch im Gebiet des Christlichen
beengt fühlt. Man lehnt es aus Religion’ ab, sich irgendeiner
bestimmten Religion zuzuzählen.» Gegenüber dieser Gefahr
handelt die katholische Kirche in ihrer erzieherischen Weisheit
nach dem Grundsatz: »Contraria contrariis curanda», und darum
verhält sie sich — von seltenen Ausnahmen abgesehen — gegen
interkonfessionelle Gottesdienste ablehnend.

Bei dem liturgischen Gottesdienst mit Sakramentenspendung
kommt noch ein dogmatisches Moment hinzu, indem die
katholische Kirche zur aktiven Teilnahme an ihrem Gottesdienst und
ihren Sakramenten den katholischen Glauben und die
Zugehörigkeit zu ihrer Gemeinschaft fordert und ihren Gläubigen eine aktive

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