- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettioförsta årgången, 1931 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Max Pribilla S. J., Drei Grundfragen der ökumenischen Bewegung

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MAX PRIBILLA S. J.

hebe ich nochmals hervor: Es soll durch meinen
Erklärungsversuch weder der Einfluss der spezifisch christlichen Motive
auf das öffentliche Leben ausgeschaltet oder geschmälert werden,
noch den Protestanten oder Orthodoxen Name und Eigenschaft
von Christen abgesprochen werden. Die katholische Kirche
anerkennt in allen Getauften Christen und Brüder in Christo
(S. 218, 224, 270 meines Buches). Es soll nur wirklich Ernst
gemacht werden mit der Absicht, bei der praktischen
Zusammenarbeit aller Christen die Glaubensunterschiede möglichst
beiseite zu lassen.

Das Befremden meiner protestantischen Leser wird in dem
Masse schwinden, als sie sich ernstlich bemühen, die auch von
Söderblom (Randbemerkungen S. 35, 68) beklagte Unkenntnis
der katholischen Ethik zu überwinden, und meine Darlegung in
aller Ruhe überdenken. Es mehren sich ja in letzter Zeit unter
den protestantischen Theologen die Stimmen, die nach einem
Aufbau und Ausbau einer Individual- und einer Sozialethik
verlangen. Und so ist es denn gewiss bedeutsam, dass vor kurzem
ein protestantischer Theologe, ein Mitarbeider des von
Stockholm gegründeten Genfer Sozialwissenschaftlichen Instituts, ein
Zurückgreifen auf das Naturrecht vorgeschlagen hat, um die
Ivrisis der Stockholmer Bewegung zu überwinden.1 Diese
augenscheinliche Krisis mit ihrer entmutigenden Auswirkung auf ihre
besten Freunde beruht ja zum guten Teil auf dem Mangel einer
bestimmten und allgemein anerkannten Sozialethik. Das
Evangelium, selbst wenn wir von seiner verschiedenen Deutung
absehen, bietet hier keinen genügenden Ersatz, da es keine klaren,
unbestreitbaren Weisungen für die verwickelten Einzelfälle
enthält, auf die sich doch die Zusammenarbeit erstrecken muss,
wenn sie nicht eine blasse Abstraktion bleiben soll. Das
Evangelium ist eben nicht in die Luft gebaut, sondern setzt — wie
alle göttliche Gnade -— die Natur und ihre Gesetze voraus.

Wenn durch die Seiten 90—93 der Randbemerkungen
unleugbar eine tiefe Erregung zittert, so erklärt sich das offenbar
aus einer Verkennung und zu geringen Einschätzung des
Naturrechts. Auch für die Christen und für die amtlichen Vertreter

1 Oskar Bauhofer, Die Stockholmer Notgemeinschaft: Schweizerische
Rundschau, Oktober 1931 S. 616—621.

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