- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettiofjärde årgången, 1934 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Max Pribilla S. J., Nach einer Vortragsreise durch Schweden

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NACH EINER VORTRAGSREISE DURCH SCHWEDEN -’05

praktische Aufgabe, zwischen den christlichen Kirchen, deren
Trennung als gegeben und vorläufig unabänderlich angenommen
wird, ein Verhältnis herzustellen, wie es dem Gebote der
Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit und Liebe entspricht. Völlig zutreffen
hat der Anglikaner OSBORNE1 betont: »Lange bevor irgend
welche Verhandlungen zwischen den getrennten christlichen
Kirchen stattfinden können, muss ein langsamer
Auftauungspro-zess jene Eisdecke um die Herzen schmelzen, die unsere
Vorurteile so fest legt und unsere Urteile so ungerecht macht.» Es
wäre daher für mich schon ein grosser Trost, wenn durch meine
schwedischen Vorträge und Besprechungen hier und da etwas
Eis zwischen den getrennten Konfessionen geschmolzen wäre.
Für die Zukunft aber bleibt noch eine unermessliche, mühselige
Arbeit zu leisten, um das Zwischengelände gangbar zu machen
und wenigstens Parlamentären unter weisser Flagge Begegnung
und Gedankenaustausch zu gestatten.

Dazu wird es aber notwendig sein, dass auch wir
Katholiken die Kunst lernen, in geeigneter Weise zu den Protestanten
zu sprechen, und dass wir uns mehr als bisher Mühe geben,
ihren Charakter, ihre religiöse Gesinnung und Haltung zu
verstehen. Auch der protestantische Schwede verargt es uns nicht,
wenn wir uns für seine Welt interessieren und aus unserer Welt
ihm mitteilen, solange wir ihm nicht durch übertriebenen Eifer
lästig fallen.

Das Wort Propaganda freilich hat in Schweden einen
üblen Klang, und die Steigerung dazu ist römische Propaganda,
die gern als Verkörperung von rücksichtsloser Aufdringlichkeit,
ja von Falschheit, Hinterlist und Machthunger betrachtet wird.
Vielleicht gelingt hier eine Verständigung, wenn wir den
Begriff der Propaganda näher ins Auge fassen. Es kann wohl
nicht bestritten werden, dass in jeder ehrlichen Überzeugung,
mag sie nun dem religiösen, wissenschaftlichen, künstlerischen
oder politischen Gebiet zugehören, zugleich der Trieb zur
Werbung, zur Propaganda steckt. Ja, man kann mit Recht im Drang
zur Ausbreitung den Gradmesser für die Stärke und Tiefe einer
Uberzeugung sehen. Das gilt für den einzelnen Menschen, das

1 Religion in Europe and the World-Crisis (London 1916) 357.

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