- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettiofjärde årgången, 1934 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Max Pribilla S. J., Nach einer Vortragsreise durch Schweden

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MAX PRI HILLA

hl. Laurentius, dem sie ursprünglich und in erster Linie
geweiht ist.

Gerade der Dom von Uppsala bringt aber dem Beschauer
auch die Zeit zum Bewusstsein, da der katholische Kult in
Schweden verstummte und dem Protestantismus wich. In der
gleichen Kirchen ist auch Gustav Wasa bestattet, der die
Reformation in Schweden durchführte, ebenso Laurentius Petri,
der erste lutherische Erzbischof von Uppsala, nebst andern
lutherischen Prälaten. Der Protestantismus hat den
Katholizismus verdrängt und herrscht seit vier Jahrhunderten unumschränkt
im Lande. Versuche, die Reformation rückgängig zu machen,
scheiterten. Nur die Rücksicht auf die Privatkapellen des
kaiserlichen Gesandten und anderer katholischen Diplomaten
verhinderte den gänzlichen Untergang des katholischen Kultus. Erst
unter Gustav III. erlangten die Katholiken 1781 das Recht der
freien Religionsübung. Ihre Zahl beträgt heute etwa 4000
unter 6 Millionen Protestanten.

Die schwedische Staatskirche hat in ihrem äussern
Gepräge viel Katholisches bewahrt. Ihre Hierarchie kennt Bischöfe,
Domkapitel und Pfarrer. Die Kirchen sind nicht auf die
Kanzel, sondern auf den Altar gerichtet, und der Name »högmässa»
ist für den Hauptgottesdienst beibehalten. Vielerorts sind auch
die gleichen gottesdienstlichen Gewänder im Gebrauch wie in
der katholischen Kirche mit Ausnahme des Manipels. In den
Domen zu Lund und Uppsala sah ich kostbare Paramente aus
alter und neuer Zeit. Kein Wunder, wenn bei ihrem Anblick
deutsche Protestanten erstaunen und den Schweden sagen: »Ihr
seid ja katholisch!» Das ist freilich eine arge Übertreibung.
Denn in Wahrheit dürfen diese Ausserlichkeiten nicht über die
Tatsache hinwegtäuschen, dass der Bruch mit der katholischen
Vergangenheit sehr tief geht, und dass ein betonter
Protestantismus zum selbstverständlichen Gemeinbesitz des schwedischen
Volkes geworden ist. Die schwedische Staatskirche beweist
wohl für alle theologische Richtungen innerhalb des
Protestantismus bis zum dogmenlosen Christentum grösste Weitherzigkeit
und Duldsamkeit, verrät aber hohe Empfindlichkeit gegen alles,,
was Annäherung an »römisches» Wesen ist oder scheint.

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