- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettiofjärde årgången, 1934 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Max Pribilla S. J., Nach einer Vortragsreise durch Schweden

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MAX PRI HILLA

Gewissens durchaus anerkennt1, und dass nach katholischer
Lehre die ganze Einrichtung der Kirche mit Hierarchie und
Papsttum nicht Selbstzweck ist, sondern nur die dienende
Aufgabe hat, das christliche Glaubensgut unversehrt zu bewahren und
die Menschen zu ihrem einzigen Mittler und Erlöser Jesus
Christus hinzuführen.

Der Protestantismus wird im schwedischen Volke noch mehr
verfestigt durch die enge Verbindung mit der nationalen
Geschichte des Landes. Im Unterschiede von Dänemark, dessen
grosse Geschichte dem katholischen Mittelalter angehört, fällt
die welthistorische Rolle Schwedens in die Zeit nach der
Reformation und ist aufs innigste mit dem Kampf für den
Protestantismus verknüpft. Daher wird der Bund zwischen
Luthertum und Volkstum als eine nationale Selbstverständlichkeit auch
von den Schweden empfunden, denen sämtliche
Unterscheidungslehren der christlichen Konfessionen völlig gleichgültig sind. Die
Nation betrachtet sich eben auf Grund ihrer Geschichte als
Bollwerk des Protestantismus. So kommt es, dass den meisten
Schweden ein Übertritt zum Katholizismus wie ein Ausscheiden
aus der Volksgemeinschaft erscheint und tatsächlich für die
Konvertiten die Gefahr der Vereinsamung mit sich bringt. Das
Katholisch-Werden und namentlich das Katholisch-Bleiben ist
inmitten der ganz protestantischen Umgebung oft nur unter
heroischen Opfern möglich. Trotzdem finden immer wieder
Konvertiten den Weg zur katholischen Kirche; sie fallen natürlich
zahlenmässig nicht ins Gewicht, aber unter ihnen gibt es
prächtige, überaus eifrige und begeisterte Glieder der katholischen
Kirche.

Erst wenn man die religiöse und geistige Grundhaltung des
schwedischen Volkes vor Augen hat, wird man richtig den Mut
Nathan Söderbloms einschätzen können, der es trotzdem wagte,
das Wort »katholisch», wenn auch in einem umgemodelten
Sinne, so doch mit Ehrfurcht in den Mund zu nehmen und seinen
Glaubensgenossen ihre Unwissenheit und Engherzigkeit in
katholischen Dingen vorzuhalten. Auch er hat im Dome zu
Uppsala seine letzte Ruhestätte gefunden. An seinem Grabe, das

1 Näheres über Bedeutung und Bildung des Gewissens vgl. diese
Zeitschrift 103 (1922) 201 — 217.

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