- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettiofjärde årgången, 1934 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Max Pribilla S. J., Nach einer Vortragsreise durch Schweden

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MAX J’RIBILLA

Die schwedische Presse zeigt in ihrer äussern
Aufmachung ein völlig amerikanisiertes Gepräge. Sie verfügt über eine
sehr schnelle Berichterstattung und bringt zahlreiche Abbildungen.
Ihre Rolle im öffentlichen Leben ist kaum zu überschätzen.
Schweden ist mehr als eine Nation, es ist eine grosse Familie.
Die Vorgänge im wirtschaftlichen, politischen und geistigen
Leben sind ohne besondere Anstrengung noch überschaubar. Die
Presse sorgt nun durch ihr vorzügliches Nachrichtenwesen
dafür, dass jedes irgendwie bemerkenswerte Ereignis gleich im
ganzen Lande bekannt wird. Vorträge werden durch
Einführungen, zumeist mit Lichtbild des Redners, vorbereitet und gleich
am folgenden Tage eingehend besprochen. Auch darf es den
Redner nicht stören, wenn bei Beginn seines Vortrages ein
Photograph vor ihn hintritt, um eine Blitzaufname für die Presse zu
machen. Nach meinen Beobachtungen scheinen die Schweden
eifrige Zeitungsleser zu sein. In den durchgehenden
Eisenbahnwagen stapeln sich auf grösseren Strecken vor vielen Reisenden
wahre Berge von Zeitungen und illustrierten Zeitschriften auf,
die in den Zügen auch während der Fahrt feilgeboten werden.

Auf meiner Reise hatte ich allen Grund, mit der
schwedischen Presse zufrieden zu sein; sie hat mir durch ihre
einführenden und nachfolgenden Berichte meine Vortragstätigkeit
wesentlich erleichtert. Manche treffende oder auch kritische
Bemerkung hat mich erfreut oder auch belehrt. Es wurde mir
indes erzählt, dass die Haltung der schwedischen Presse
gegenüber katholischen Dingen nicht immer so freundlich sei. Bei
Gelegenheit könnten in ihr sogar starke antikatholische Affekte
hervorbrechen. Das ist für die kleine Schar der Katholiken um
so peinlicher, als ihnen keine eigene Tageszeitung zur
Verfügung steht und nicht alle angreifenden Zeitungen den
Grundsatz befolgen: »Audiatur et altera pars.» Eine Reihe Blätter,
so wurde mir allerdings weiter versichert, nehme sachlich und
gut abgefasste Zuschriften auch von katholischer Seite meistens
auf; darin zeige die schwedische Presse eine grössere
Höflichkeit und Ritterlichkeit als die konfessionelle Presse Deutschlands.
Dies ganz in Übereinstimmung mit schwedischer Art. War es
doch die berühmte schwedische Dichterin Selma Lagerlöf, die
den Ausspruch getan hat, sie halte es für das grösste Unglück,

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