- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettiofjärde årgången, 1934 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Max Pribilla S. J., Nach einer Vortragsreise durch Schweden

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max pri Hilla

ist mehr nach innen gerichtet als nach aussen. Er hat eine
Abneigung gegen alles, was auffällt, gegen Pathos und Prahlerei.
Er liebt es nicht, seinen Gefühlen allzu freien Lauf zu lassen,
sondern zieht es meist vor, innerliche Ergriffenheit, Freude oder
Trauer unter dem Schleier einer äussern Gelassenheit zu
verbergen. Wenn er aber volles Vertrauen gefasst hat, merkt man
an ihm den Drang zur Mitteilung. Wer gut mit dem Schweden
auskommen will, muss freilich auch den leisen Wink eines
halben, andeutenden Wortes verstehen.

Offenbar haben Landschaft und Klima an diesen Menschen
geformt. Die Nähe der weiten, ernsten und schweigenden
Natur macht sie still und besinnlich, ebenso wie der lange, dunkle
Winter, der eine ewige Stimmung von Dämmerung und Kälte
erzeugt. Dieser schwere Druck wird jedoch ausgeglichen durch
den kurzen, aber überreichen Sommer, der mit seinen lichten
Nächten und dem Aufenthalt an den zahllosen, klarblauen Seen
die Naturfreude und Lebenslust des Schweden nicht vergehen
lässt. Bedächtige Zurückhaltung und toller Ubermut liegen im
Charakter des Schweden nahe beieinander. Dagegen soll das
tragische Lebensgefühl seinem Wesen nicht verwandt sein.

Mit der Kargheit der Natur mag auch der ausgesprochene
Sinn für Wohnungskultur zusammenhängen, die auf hoher Stute
steht. Das schwedische Haus weckt ein Gefühl der Beruhigung,
der Wärme und Traulichkeit, wie man es in unserer unruhigen
Zeit sonst selten findet. Hier gibt es noch Frauen, die dafür
Verständnis haben, ihr Heim mit erlesenem Geschmack zu
schmücken. Überhäuft hat der Schwede eine unverkennbare
Vorliebe für die Behaglichkeit des Lebens, die er zu einer
Lebenskunst zu steigern weiss. Alle Kirchen, die grossen Dome
von Lund und Uppsala nicht ausgenommen, sind geheizt.

Die Schweden der gebildeten Schichten reisen viel und gern,
sowohl innerhalb als ausserhalb ihres Landes, was nicht wenig
zur Erweiterung ihres Gesichtskreises beiträgt. In der
Unterhaltung lassen sich leicht sachliche oder persönliche Beziehungen
herstellen, die das Gespräch in ständigem Fluss erhalten. Dazu
trägt auch die grosse geistige Gewecktheit und Empfänglichkeit
bei. Es gibt in Schweden noch die hohe Kunst des gespann-

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