- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettiofjärde årgången, 1934 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Max Pribilla S. J., Nach einer Vortragsreise durch Schweden

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.MAX PRIBILLA

englische, französische und russische Einflüsse machen sich stark
geltend. Und vor allem: Schweden hat eine eigene,
bodenständige Kultur ausgebildet, die auf allen Gebieten der Wissenschaft
und Technik, der Kunst und Literatur bedeutende Leistungen
aufzuweisen hat. Natürlich interessieren sich die Schweden in
hohem Grade für die Ereignisse in Deutschland. Da ihr Land
eine mächtige sozialistische Partei und eine sozialistische
Regierung hat, so erklären sich leicht gewisse politische Spannungen,
die im Laufe des letzten Jahres zwischen Schweden und
Deutschland entstanden sind. Lebhaft geklagt wurde über den hohen
Preis der deutschen wissenschaftlichen Bücher und Zeitschriften,
der den Professoren und Studenten ihre Anschaffung sehr
erschwere oder unmöglich mache. Versuche, den im Unterschied
der beiden Valuten begründeten Übelstand zu beseitigen, sind
bisher nicht wirksam gewesen. Die evangelischen Theologen
Schwedens nehmen begreiflicherweise an den Vorgängen im
deutschen Protestantismus lebhaften Anteil. Eine besondere
Vorlieb für die Glaubensbewegung »Deutsche Christen» habe
ich bei ihnen nirgendwo gefunden.

»Last, not least» muss ich in tiefer Dankbarkeit ein Wort
über die schwedische Gastfreundschaft sagen. Sie fällt
jedem Fremden angenehm auf und lässt ihn schnell heimisch
werden. Die Gastfreundschaft wird schon an den ältesten
Bewohnern Schwedens gerühmt; zu ihrer Ausbildung hat gewiss
die geographische Lage des Landes und seiner Siedlungen
beigetragen. Schweden ist kein Durchgangsland. In den verstreut
und einsam gelegenen Gehöften war der Fremde keine
alltägliche Erscheinung. Sein Kommen wurde daher als Überraschung
und Freude empfunden und mit allen Ehren bedankt; die langen
Winterabende aber boten reichlich Müsse, die Stunden fröhlichen
Beisammenseins auszudehnen. So wurde die Gastfreundschaft
zu einer nationalen Tugend, die auch in der Stadtbevölkerung
erhalten blieb, wobei wohl zu beachten ist, dass auch noch heute
der grössere Teil des Volkes auf dem Lande lebt und in der
heimatlichen Scholle verwurzelt ist.

Auch ich habe die schwedische Gastfreundschaft in reichem
Masse erfahren. Gleich am ersten Abend, den ich dort oben

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