- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettiosjunde årgången, 1937 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Granskningar och anmälningar - Josef Schmidlin, Papstgeschichte der neuesten Zeit, I—III (Lic. Hist. Eccles. Theodor van Haag)

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2 S 2 GRANSKNINGAR OCH ANMÄLNINGAR

Pastors Papstgeschichte schloss mit dem Pontifikat Pius’ VI.,
dessen Tod in der Gefangenschaft einen Tiefpunkt in der
Erniedrigung des Papsttums bedeutete. Josef Schmidlin setzt das Werk
seines Lehrers und Freundes fort. Drei starke Bände führen von
Pius VII. bis zu Benedikt XV., also bis an die unmittelbare
Gegenwart heran. Sogar das Pontifikat des regierenden Papstes liegt im
Manuskript ausgearbeitet vor, wurde aber auf den persönlichen Wunsch
Pius’ XI. vorläufig von der Drucklegung zurückgestellt. Wie sein
grosser Vorgänger Pastor strebt auch Schmidlin nach einer möglichst
harmonischen Verbindung »zwischen streng historischem Sinne und
einem kirchlichen Geiste, der seinem erhabenen Gegenstand gerecht
zu werden sucht». Dabei soll durch stärkeren Pragmatismus eine
Geschichte nicht nur der Päpste sondern zugleich des Papsttums
geboten werden, freilich nicht auf dem Wege deduktiver
Konstruktionen, sondern empirisch aus dem Befund der Quellen.

Das Jahrhundert der Aufklärung und die Revolution hatten der
katholischen Kirche und dem Papsttum schwere Wunden geschlagen,
anderseits aber auch berechtigten Forderungen zum Durchbruch
ver-holfen. Nach dem allgemeinen Zusammenbruch war auch von Seiten
der Päpste eine Restaurationsaktion zugunsten der katholischen Ideale
und Güter notwendig. Es galt nicht, mechanisch das Alte zu
kopieren, sondern in lebendiger Auseinandersetzung mit den
emporkommenden neuen Verhältnissen und Ideen das ererbte Gut der
Religion zu wahren. Nach Schmidlin ist das Papsttum im 19.
Jahrhundert im Ganzen weitherzig der Zeit, selbst der Revolution
gegenübergetreten, bei aller Unbeugsamkeit in den kirchlichen Prinzipien.
Einzelne Träger der Tiara freilich pflegten zu sehr jene nach
rückwärts gerichtete Restaurationspolitik, deren reaktionäre Formen wir
auch in der gleichzeitigen Profangeschichte feststellen. Schmidlin
sieht die Entwicklung des Papsttums im 19. Jahrhundert nach Art
eines dialektischen Prozesses so, dass — gemäss der bewussten
Absicht der wählenden Kardinäle — jeweils ein fortschrittlich
gesinnter Papst einen mehr konservativ eingestellten ablöste und
umgekehrt.

Am Anfang der Entwicklung steht der milde und versöhnliche
Pius VIII. Zusammen mit seinem politisch begabten und
gleichfalls fortschrittlich eingestellten Staatssekretär Consalvi wusste er den
neuen Verhältnissen Rechnung zu tragen. Gegenüber dem
Revolutionskaiser Napoleon wie gegenüber der Säkularisation und den
durch sie bereicherten Staaten in Deutschland offenbart sich ein
weitherziges Streben nach aufrichtiger Verständigung und ein klarer
Blick für die kirchenpolitischen Möglichkeiten der Zeit. Bei dem
neuen Papst, Leo XII., beobachten wir zum ersten Mal das Gesetz
der Gegenwirkung. Auf Betreiben der »Zelanti» unter den
Kardinälen ausdrücklich gegen Consalvi gewählt, lenkt der Papst den
Regierungskurs scharf nach der antiliberalen Richtung hin. Das

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