- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettiosjunde årgången, 1937 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Granskningar och anmälningar - Josef Schmidlin, Papstgeschichte der neuesten Zeit, I—III (Lic. Hist. Eccles. Theodor van Haag)

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2 S 2 GRANSKNINGAR OCH ANMÄLNINGAR

führt besonders in der Verwaltung des Kirchenstaates zu Missständen
und Härten, die sein Pontifikat zu dem unpopulärsten seit einem
Jahrhundert machen, obwohl Leo persönlich untadelig, gerade und
gerecht war. Es folgt der friedfertige Pius VIII., der wiederum in
die milderen Bahnen Pius VII. einlenkt. Aber sein Pontifikat ist
allzu kurz: Der Camaldulenser Mauro Cappellari, als Papst Gregor
XVI., ist wieder rein religiös-kirchlich eingestellt. Gregor ist tief
durchdrungen von der überragenden Stellung des Primats und von
seiner Pflicht der Verteidigung der kirchlichen Interessen. Aber
Weltkenntnis und Regierungsgabe in zeitlichen Dingen fehlen, und
kirchenpolitisch vertritt er mit seinem Staatssekretär Lambruschini
die Linie unerschütterlicher Intransigenz.

Nach dem Gesetz des Gegensatzes wird Pius IX. als »Liberaler»
gewählt. Er beginnt seine Regierung mit fortschrittlichen, vielleicht
überstürzten Reformen. Aber die trüben Erfahrungen von i 848/9
ändern seine Einstellung. Von jetzt an steht er in scharfer Front
gegen allen Liberalismus. Auf kirchlichem Gebiet kann er das grosse
Ereignis des vatikanischen Konzils feiern. Auch sonst ist Pius IX.
ein unerschütterlicher Vorkämpfer der kirchlichen Ideale. Aber
sein unterschiedsloser Kampf gegen die modernen Strömungen, ohne
die antichristlichen Momente in ihnen immer genügend von
berechtigtem Neuem zu trennen, brachte die Gefahr mit sich, dass
Kirche und Kultur einander immer feindlicher gegenübertraten. Es
ist das unsterbliche Verdienst des genialen Leos XII L, in dem
nach Schmidlin die Papstgeschichte der neuesten Zeit kulminiert,
Kirche und Moderne wieder einander nahegebracht und miteinander
versöhnt zu haben. Leo XIII. ist »der erste Papst, der in aller
Form jedem Ueberrest mediävaler Oberhoheit der Kirche entsagte
und positiv die volle Berechtigung wie relative Autonomie oder
Souveränität des staatlichgesellschaftlichen Faktors proklamierte».
Auch durch seine soziale Aktion für den vierten Stand und durch
sein Entgegenkommen gegen die geistigen und kulturellen Strömungen
der Zeit hat Leo XIII. das des Kirchenstaates beraubte Papsttum
zu einer moralischen Grösse allererster Ordnung erhoben.

Mit Pius X. wurde ein Seelsorger auf den päpstlichen Thron
erhoben, der aller Paktierungspolitik auf kirchenpolitischem Boden
ein Ende machte. Sein Pontifikat konzentriert sich vor allem auf
die religiöse Praxis. Die neue Kodifizierung des Kirchenrechtes,
die erst unter seinem Nachfolger abgeschlossen wurde, ist wesentlich
seiner Initiative zu verdanken. Mehr negativer Art war der
unerbittliche Kampf gegen den Modernismus, dessen evolutionistischer
Rationalismus die wesenhafte Absolutheit und überzeitliche Gültigkeit
der Kirche in Frage stellte. Schmidlin verweilt besonders bei den
Uebertreibungen des Abwehrkampfes, die er unter dem Namen »Die
integralistische Verschwörung» zusammen fasst. Im Gegensatz zu
Pius folgt Benedikt XV. wieder den versöhnlichen Grundsätzen

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