- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettioåttonde årgången, 1938 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Granskningar och anmälningar - Helge Ljungberg, Den nordiska religionen och kristendomen (Professor Helmut de Boor)

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GRANSKNINGAR OCH ANMÄLNINGAR

301 .

konnte. Und dass die antiquarische Freude des 12. Jahrhunderts,
die in der Skaldik zur Wiederaufnahme der nun inhaltsleer
gewordenen Götterkenninge führte, bei der Saga ihr Ventil in der
Fornaldarsaga fand und so die alte Familiensaga wenigstens im
Grossen mit ihrem antiquarisch-phantastischen Wissen verschonte.

So fällt der Nachdruck in Ljungbergs Darstellung auf die
eigentlich historischen Quellen des Nordens, namentlich die Masse der
nordischen Königsgeschichten. Und hier stellen sich Bedenken ein,
die zugleich auf die Bewertung der lateinischen Quellen zurückwirken.
Diese Königsgeschichten tragen mit Recht z. T. die Bezeichnung
»legendär». Für Lj. sind sie im wesentlichen doch historische
Quellen, deren Wert er, auch wenn er ihn von Fall zu Fall
diskutiert, möglichst hoch veranschlagt. Hier habe ich Bedenken. In
seinem ganzen Buch spielt der Begriff der Legende eine überraschend
geringe Rolle, jedenfalls bei weitem nicht die grundlegende, die er
verdient. Denn Legende ist ja nichts Zufälliges. Sie ist eine geprägte
literarische Form, ja darüber hinaus geradezu eine Erlebnisform.
Längst vor aller nordischen Mission war sie fertig und war das
literarische Gefäss, in dem alle Missionserzählung allein aufgefangen
werden konnte. An aussergermanischen Erfahrungen gefügt und
geformt, bildet sie den festen Typus auch für germanische
Missionserzählung, die dem Typus eingepresst werden musste, wenn sie
darstellbar werden sollte. Das gilt selbst für ein Werk wie
Rimberts Vita. Ja, ich möchte noch weiter gehen und behaupten, dass
Mission und Martyrium nicht nur als Legende dargestellt sondern
auch erlebt wurden oder werden konnten. Legende ist Darstellung
eines Imitabile, das Imitatio erzeugt. Der Missionar in Schweden
erlebte sich vor dem heidnischen König als der Bekenner vor dem
römischen Statthalter oder Kaiser, seine Erfolge und Leiden als
Parallele zu den Geschichten der Martyrologien. Und das konnte
schon den Erstehands-Bericht färben.

Ich will die legendären Darstellungen damit nicht als wertlos
bezeichnen —- am wenigsten als glaubensgeschichtlich wertlos. Ich
will nur festlegen, dass eine dicke Schicht literarisch-typologischer
Tradition abgehoben werden muss, ehe man auf das Besondere der
germanischen Mission stösst. Dieser gesteigerte Traditionalismus
mittelalterlich-krichlicher Dokumente scheint mir von Lj. nicht immer
genügend in Rechnung gestellt zu sein. Das gilt auch für den
überaus dankenswerten Abschnitt über die Missionspredigt. Auch
sie reicht —• was Lj. natürlich weiss -— in viel frühere
Missionstätigkeit zurück und hat dort ihre traditionelle Durchformung erhalten.
Und als solche gehört sie zum Stil der Legende. Daher ist es
äusserst schwierig, solche Predigt ins Leben der damaligen
Gegenwart zurückzuprojizieren. Den Nachdruck bei Lj.s Ergebnissen möchte
ich daher auf die wichtigen Feststellungen dessen legen, was diesen
Predigten fehlt: das Zurücktreten des Trinitätsbegriffes — der doch

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