- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettioåttonde årgången, 1938 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Granskningar och anmälningar - Helge Ljungberg, Den nordiska religionen och kristendomen (Professor Helmut de Boor)

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292

GRANSKNINGAR OCH ANMÄLNINGAR 292 .

in der Abschwörungsformel programmatisch ausgesprochen ist — zu
Gunsten der allein überragenden, auch als Schöpfer gefassten Figur
Christi, und der sehr auffällige Verzicht auf lebendiges
Herausarbeiten von Sündengefühl und Erlösungsbedürfnis. Im Ganzen scheint
mir — gemessen an der karolingischen Missionstechnik — die auf
S. 89 angeführte Ansprache Håkons d. Guten der Wirklichkeit am
nächsten zu stehen mit ihrer Betonung der kirchlichen Heilspraxis,
negativ: Verzicht auf die Opfer, positiv: Sonntagsheiligung und
Einhaltung der Fasten.

Die wesentliche Methode, mit der Lj. versucht, die spröden
Quellen frömmigkeitsgeschichtlich lebendig zu machen, ist ihr
Abmessen an den Ergebnissen der allgemeinen Missionskunde und
Religionspsychologie. Kein Zweifel, dass hier eine der
Hauptleistungen des Buches liegt, und dass die tiefere Erkenntnis
germanischer Frömmigkeit wesentlich gefördert werden muss, wenn sie
aus allgemeineren Erfahrungen gedeutet werden kann. Hier hat
namentlich der Germanist für seine religionsgeschichtlichen Arbeiten
zu lernen. Auch nicht grundsätzlich missionsfeindliche Forscher
haben die Bekehrung allzusehr als ein bloss politisch-historisches
Ereignis, nicht als seelischen Vorgang bewertet. Der Schreibende
erkennt dankbar an, dass sich ihm hier grundsätzlich neue
Erkenntnisse eröffnet haben. Namentlich scheint mir zur Sicherheit erwiesen,
dass hinter den handgreiflichen äusseren Ereignissen, die allein den
Weg aufs Pergament gefunden haben, die stillere Arbeit der Lehre
und Predigt wirksam gewesen sein muss, sowohl die einreissende
wie die neu aufbauende. Begriffe wie »Incubationszeit» und »via
negativa» als notwendige Vorbereitung der Bekehrung dürfen aus
der germanischen Missionsforschung nicht wieder verschwinden.

Die Anwendung allgemeiner Erkenntnisse auf dem Gebiet des
religiösen Verhaltens erinnert ja einigermassen an die entsprechende
Anwendung allgemeiner Erkenntnisse auf dem Gebiet der religiösen
Vorstellungen. Die allgemeine Religionsgeschichte hat für die
germanische Religionsforschung eine sehr förderliche Rolle gespielt. Aber
es muss doch darauf hingewiesen werden, dass sich gerade in
letzter Zeit auch die Begrenzung dieser Methode ergeben hat, und
dass ein so wesentliches Werk wie die Germanische
Religionsgeschichte von J. de Vries sehr ernstlich zur Rückbesinnung aufruft,
auf dass nicht die germanischen Sonderwerte in einem allgemeinen
Religionsbrei untergehen. Zweifellos kann Lj.s Methode zu ähnlichen
Gefahren führen, vor denen von vorne herein gewarnt werden muss.
In seinen Analysen individueller Bekehrungsvorgänge (Kap. 4 und 5)
scheint mir Lj. diese Grenze schon zu streifen, in der Deutung
der stark legendären Geschichte von Jarl Valgaut in Västergötland
als ein Pauluserlebnis bereits zu überschreiten.

Zu eifrigster Auseinandersetzung locken natürlich Lj.s eigentliche
Ergebnisse auf dem Gebiet germanischer Frömmigkeit. Ganz knapp

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